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Fishbowl am Stephaneum Ascherslebener Gymnasiasten diskutieren Wahlen, Wehrpflicht und Nachhaltigkeit

Am Ascherslebener Europagymnasium Stephaneum wird ein neues Diskussionsformat getestet, um sich mit komplexen und kontroversen Themen auseinanderzusetzen: die Fishbowl-Methode.

Von Katrin Wurm 20.11.2024, 12:30
Thomas Brockmeier von der IHK (rechts) und Hans-Michael Strube von der Salzlandsparkasse (Mitte) diskutieren mit den Schülern.
Thomas Brockmeier von der IHK (rechts) und Hans-Michael Strube von der Salzlandsparkasse (Mitte) diskutieren mit den Schülern. Foto: Katrin Wurm

Aschersleben/MZ. - Sind die Wahlergebnisse aus diesem und dem vergangenen Jahr ein Spiegel der Gesellschaft? Welche Argumente sprechen für und welche gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht? Und wie kann beim Thema Nachhaltigkeit die Balance zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlichem Erfolg geschaffen werden? Diese drei Themen haben Elft- und Zwölftklässler des Gymnasiums Stephaneum im Rahmen einer neuen Diskussionsrunde besprochen.

Neues Format zum Diskutieren am Stephaneum Aschersleben

Hans-Michael Strube, Vorstand der Salzlandsparkasse, hatte die Idee zu dem Format. „Damit seid ihr Zeitzeugen einer Geburtsstunde am Stephaneum. Ich möchte erreichen, dass Argumente wieder etwas wert sind“, begründet er.

Diskutiert wird nach der sogenannten Fishbowl-Methode. Das Besondere ist, wie die Teilnehmer während der Diskussion im Raum verteilt seid: In einem kleinen Innenkreis sitzen oder stehen die unmittelbaren Teilnehmer – sozusagen die „Fische“ – und diskutieren das Thema. Um sie herum – in einem Außenkreis – sitzen die Beobachter.

Wer etwas zum Thema sagen möchte, kann jederzeit in den Innenkreis wechseln. Die Beobachter im großen Außenkreis müssen dagegen still sein.

Schüler am Gymnasium Stephaneum diskutieren das Thema Wehrpflicht

„Es geht darum, Argumente anzugreifen und nicht Menschen. Seid mutig, denkt mit und macht mit“, ruft Hans-Michael Strube auf. Und auch ein prominenter Gast diskutiert mit den Schülern: Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau.

Besonders beim Thema Wehrpflicht wird emotional diskutiert und Schüler betreten in den Innenkreis, denn nur wer sich dort befindet, darf sich mit seinem Redebeitrag beteiligen. Während die einen eine mögliche Einführung sehr kritisch sehen: „Uns wird damit ein Jahr gestohlen“, können andere Schüler dem etwas abgewinnen. „Es geht nicht nur um die Wehrpflicht, sondern auch um den Zivildienst. Es ist so etwas wie der Dienst am Menschen und man bringt sich ein“, findet anderer Schüler.