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Aschersleben Aschersleben: Unbekannte verwüsten Taxi-Zentrale und entwenden Fahrzeug

Von Susanne thon 13.08.2013, 10:59
Auch den Fahrern, im Bild Nico Beer, hat der Einbruch zugesetzt.
Auch den Fahrern, im Bild Nico Beer, hat der Einbruch zugesetzt. mz Lizenz

Aschersleben/MZ - Anita Gelbke versucht sich nichts anmerken zu lassen. Der Betrieb muss weitergehen. Doch die Arbeit geht der Disponentin des 1990 gegründeten Krankentransport- und Taxiunternehmens Hartkopp am Dienstag alles andere als leicht von der Hand. Der kaputte Rechner, das zersplitterte Fenster, der aufgebrochene Tresor - so ziemlich alles in der Zentrale am viel befahrenen Johannisplatz in Aschersleben, die nur an den Wochenenden rund um die Uhr besetzt ist, erinnert an den Einbruch in der Nacht zum Dienstag.

Angst schwingt in ihrer Stimme mit; Angst vor der nächsten Nachtschicht, Angst vor den Tätern: „Die haben alle Autoschlüssel und kommen bestimmt wieder.“ Ein Taxi haben sie schon - einen VW Passat mit dem amtlichen Kennzeichen SLK-MH 100 - und außerdem die Tageseinnahmen vom Montag sowie sämtliche Transportscheine, die wie die Schlüssel im Safe deponiert waren. „Ich will denen nicht begegnen“, sagt Nico Beer, erleichtert darüber, dass zum Tatzeitpunkt kein Kollege - zum Team gehören 16 Mitarbeiter - in der Zentrale und damit in Gefahr war. Angesichts der augenscheinlichen Wut der Täter, „hätte das auch ganz anders ausgehen können“, glaubt der Fahrer. Flau im Magen ist ebenfalls Christian Lehmann: „Es ist ein komisches Gefühl, zu wissen, dass wer an unseren Autos und hier drin war“, meint er.

Manfred Hartkopp, technischer Leiter, ist stinksauer: „Wer in eine Taxizentrale einsteigt muss nicht ganz richtig im Kopf ticken. Das ist boshaft.“ Und der entstandene Schaden immens: Nach seinen Schätzungen beläuft er sich auf etwa 20 000 Euro. Darin enthalten Reparaturkosten. Denn die Einbrecher haben die Zentrale regelrecht verwüstet: Die Fenstergitter - rausgerissen. Die Scheibe liegt zersprungen auf dem Boden. „Heute Morgen stand hier auch noch überall Wasser“, erzählt Anita Gelbke. „Das haben sie über den Computer geschüttet und den Bildschirm demoliert.“ Damit das gestohlene Taxi, mit dem die Diebe noch ein zweites gerammt haben, nicht mehr geortet werden kann. Gegen 3.30 Uhr verliert sich dessen Spur. Der Einbruch muss also unmittelbar zuvor über die Bühne gegangen sein. Stunden später wird dann der Taxameter in der Magdeburger Straße gefunden.

Sowohl Hartkopp-Crew als auch Polizei hoffen inständig, dass es für den Einbruch Zeugen gibt: „Der Johannisplatz ist Dreh- und Angelpunkt“, sagt Jörg Methner, Pressesprecher der Polizei im Salzlandkreis. An einer so zentralen Stelle könne unmöglich ein Täter allein gehandelt haben. Ein zweiter, der Schmiere gestanden hat, muss mindestens dabei gewesen sein, vermutet er. Anzunehmen, so der Pressesprecher, ist auch, dass es sich um überörtlich agierende Täter handelt. „Das Hartkopp-Taxi fällt woanders nicht so schnell auf wie in Aschersleben.“

Der Betrieb muss weitergehen.
Der Betrieb muss weitergehen.
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