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Aschersleben Aschersleben: Plötzliche Liebe hält bis heute

Von MARION POCKLITZ 27.02.2011, 16:48

ASCHERSLEBEN/MZ. - Es ist gerade mal vier Jahre her, da ist bei Krystyna Surup eine Leidenschaft ausgebrochen, die sie bis zum heutigen Tag nicht mehr losgelassen hat. Täglich sucht sie und findet die begehrten Stücke. In der Familie, bei Freunden, Ärzten und Institutionen. 2 400 Kugelschreiber hat sie so schon zusammengetragen.

"Ich weiß nicht warum, aber Kugelschreiber faszinieren mich. Ich mache alle Menschen in meiner Umgebung mit dieser Sammelleidenschaft verrückt. Überall frage ich nach, ob ich einen Kuli bekommen kann. Dass es so viele gibt, wusste ich. Aber was für welche...", sie schüttelt den Kopf und zeigt auf die vielen Exemplare. In Bastel-Körben hat sie die Kugelschreiber untergebracht. Immer 50 Stück pro Körbchen. Die Sammlerstücke, die aus dem Ausland kommen, stehen extra. "Mein Sohn hat mir im vergangenen Jahr welche aus Amerika mitgebracht", ist die Ascherslebenerin stolz und zeigt auf einen Kugelschreiber in den Farben der amerikanischen Flagge, an dessen Ende eine etwa acht Zentimeter große Freiheitsstatue angebracht ist.

Ein anderer Kuli ist in den Farben gelb-schwarz gehalten, die der New Yorker Taxis. "Obwohl er aus Amerika ist, hat dieser die Aufschrift ,made in China'. Das ist unglaublich", lacht sie.

Ganz toll findet sie auch den Kugelschreiber, den ihr eine Freundin aus Kapstadt (Afrika) mitgebracht hat. Er ist völlig aus Holz geschnitzt und am Ende ist ein Nashorn. Ein anderer Kugelschreiber glitzert und stammt aus Hamburg, ein anderer leuchtet im Dunkeln und dann wiederum sieht einer aus wie eine Zahnpastatube. Wenn man den Verschluss aufschraubt, kommt die Mine zum Vorschein. Aus einem anderen Stift kann man ein "Poster" hervorziehen. Ganz versteckt gibt es da eine Auszugleiste am oberen Ende, an der man die Werbung herausziehen kann.

Auch davon hat sie mehrere Exemplare. "Ganz gewöhnliche" Kugelschreiber findet man natürlich auch in ihrer Sammlung. Zum Beispiel mit Werbung von Bauunternehmen, Banken oder Getränkefirmen. "Ein Lieblingsstück habe ich nicht. Ich bin auf alle Kugelschreiber stolz", gibt sie gern zu.

Fast täglich kann sie ihre Sammlung erweitern. "Einen ganzen Übertopf voll habe ich erst gestern von meiner Selbsthilfegruppe geschenkt bekommen. Die haben an mich gedacht. Das ist doch schön", freut sie sich. Übrigens nur ganz wenige Stifte ihrer Sammlung habe sie gekauft. "Ich habe mir nur einen auf der Landesgartenschau geleistet. Die gab es nicht geschenkt. Alle anderen Kulis habe ich so zusammenbekommen", gibt die 64-Jährige zu. Und das nur innerhalb von vier Jahren. "Ich fand es schon immer toll, ein paar Kulis zu besitzen. Doch den Tick bekam ich bei einem Besuch bei meiner Freundin. Sie hatte einen tollen orangefarbenen Kugelschreiber von Jägermeister auf dem Tisch liegen. ,Zeig mal. Kann ich den haben?', fragte ich sie. Damit ging es dann los", verrät sie.

Doch Kugelschreiber seien nur ein Teil ihrer großen Sammlerleidenschaft. Auch Münzen habe sie schon zusammengetragen und Pfeifen. Seit einigen Jahren hängt ihr Herz aber auch an Musikinstrumenten. "Und die gehen alle", sagt sie und zeigt auf die Wand in ihrer Stube. Dort hängen Flöten, Gitarre, Didgeridoos, Panflöte, Regenmacher, Kastagnetten und Trompete. Nach diesen Stücken schaut sie auf Flohmärkten.