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Aschersleben Aschersleben: Neue Strukturen in den Apotheken-Notdiensten

Von DETLEF VALTINK 22.07.2011, 16:09

ASCHERSLEBEN/MZ. - Der Apothekennotdienst in der Region Aschersleben, Staßfurt und Güsten bekommt ab dem 1. August eine neue Struktur, mit der garantiert wird, dass die im Dienstplan involvierten Apotheken entlastet werden. Auf Kunden des Notdienstes kommen damit in Einzelfällen aber auch längere An- und Abfahrtswege zu. Vorausgegangen war eine Initiative der Stadt-Apotheke Aschersleben und Guddenstein-Apotheke in Güsten, die unter den erheblichen Mehrbelastungen stöhnen, die durch Gesetze und Reglementierungen im Arzneimittelbereich entstanden sind.

Besonders die Umsetzung der zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern geschlossenen Rabattverträge hat den Apotheken erheblich mehr Arbeit beschert. "Vor diesem Hintergrund wurde nach Wegen gesucht, die enormen Belastungen zu kompensieren", heißt in einer Stellungnahme der Stadt-Apotheke Breitwieser in Aschersleben. Dazu kommt, dass für viele Apotheken der Dienst nicht oft der Dienst ist, der er sein müsste. "Läusemittel, Schwangerschaftstest oder Kondome - dafür muss keine Apotheke viel Zeit, viel Geld und viel Nerven lassen", bringt Brigitte Trümper, Leiterin der Guddenberg-Apotheke in Güsten, es auf den Punkt, warum der Großteil der Dienstbereitschaft den eigentlichen Sinn nicht mehr erfüllt. "Auch wenn viele es nicht sehen wollen - auch die Apotheken haben um ihr wirtschaftliches Überleben zu kämpfen", resümiert Brigitte Trümper, die selbst zum Großteil die Notdienstschichten übernimmt, um Personalkosten einzusparen.

So lag es für sie und ihre Kollegen in Aschersleben auf der Hand, nach Lösungen zu suchen, die den Apotheken helfen, die gesetzlichen Pflichten einzuhalten und den Kunden keine allzu großen Einschränkungen aufzuerlegen. Zumal sich durch die Schließung des Staßfurter Krankenhauses beziehungsweise von Abteilungen in anderen Krankenhäusern die Versorgungssituation deutlich verändert habe. "Wir wollen damit aber nichts Schlechtes für die Bevölkerung, sondern Normalität für uns", bittet die Apothekenleiterin um Verständnis. Für die Güstener Apotheke bedeutet die neue Struktur, dass sie nur noch alle 19 Tage und nicht mehr alle elf Tage Dienst schieben muss. In Aschersleben sind die Apotheken dann nur noch alle 30 Tage "fällig". Neu sind solche solche Umstrukturierungen seit der Gebietsreform nicht. Die Ärzte haben ihre Notdienste schon vor Jahren geordnet und die breiter gefächerte Apothekenbereitschaft gibt es auch schon in den Landkreises Mansfeld-Südharz und Harz. Und feststeht: Mit dem 1. Januar wird dann auch der Altkreis Bernburg in die neue Notdienstregelung mit einbezogen. Im Vorfeld der Entscheidung wurden die Entfernungen und Fahrzeiten zwischen den einzelnen Apotheken ermittelt, um die Auswirkungen abschätzen zu können. Letztendlich hat die Apothekenkammer Sachsen-Anhalt den Entwurf genehmigt.