Wetter Aschersleben kommt gut durch den ersten Wintereinbruch
Während Schnee und Glätte im Salzlandkreis am Montag für einige Unfälle gesorgt haben, ist es in Aschersleben und dem Seeland ruhig geblieben. Auf den ersten Wintereinbruch war man hier schon länger vorbereitet.

Aschersleben/Seeland/MZ - Nach knackigen Temperaturen um die sieben Grad minus und ordentlich Schneefall in der Nacht erwachte die neue Woche in einem winterlichen Weiß. Was in der Region rund um Aschersleben und im Seeland die Kinderherzen höher schlagen lässt und für zauberhafte Anblicke sorgt, bringt aber auch Probleme mit sich. Vor allem für die Autofahrer.
Mehrere Autounfälle im Salzlandkreis
„Ganze elfmal hat es seit 5 Uhr schon gekracht“, zieht Marko Kopitz am Montagmorgen eine erste Bilanz. Normalerweise würde es im Salzlandkreis täglich insgesamt um die 20 Unfälle geben. „Aber der Tag hat ja gerade erst angefangen und es sind schon so viele...“ Der Sprecher des Polizeireviers des Salzlandkreises nennt als Unfallursache dieses Mal vor allem die morgendliche Glätte auf den Straßen.
Kopitz spricht von einem größeren Crash auf der Bundesstraße bei Schönebeck, an dem vier Fahrzeuge beteiligt gewesen sein sollen. Bei Egeln, in Hakeborn und in Staßfurt habe es gekracht, in Bernburg sei ein Auto gegen die Bordsteinkante geschlittert. „Aber zum Glück waren all das keine schweren Unfälle“, sagt Kopitz.
Und noch eins fällt dem Polizisten beim Durchblättern des Journals mit den Unfallmeldungen auf: „In Aschersleben hatten wir bis jetzt noch keinen Unfall“, ebenso im Seeland. Lachend schiebt er deshalb hinterher: „Entweder fahren hier alle sehr vorsichtig oder wussten, dass der Winter kommt – oder es war ringsum einfach nur glatter als hier.“ Denn zwischen Güsten und Bernburg sowie zwischen Winningen und Schneidlingen habe die Polizei eine Wetterschneise ausgemacht. „In der einen Richtung ist es immer winterlicher als in der anderen – oder umgekehrt.“
Winterdienst seit dem Wochenende unterwegs
Der Winterdienst jedenfalls hat sich in Aschersleben schon in der Nacht auf den Weg gemacht. „Wir waren heute mit dem ganzen Team draußen. Auch Samstagfrüh haben wir schon mal gestreut“, berichtet André Könnecke, Leiter des Bauwirtschaftshofes in Aschersleben und damit verantwortlich für das Räumen und Streuen der Straßen im Stadtgebiet. Doch nicht nur die Fahrtwege seien dem plötzlichen Wintereinbruch gemäß präpariert worden. Sogenannte „Handtruppen“, die zu Fuß unterwegs sind, um für die Fahrzeuge schwer erreichbare Stellen zu sichern, hätten sich um Fußgängerbrücken, Bushaltestellen und ähnliche potenzielle Gefahrenstellen gekümmert.

„Wir waren natürlich vorbereitet“, sagt André Könnecke. Der Bauwirtschaftshof habe sich rechtzeitig mit Streugut und Salz eingedeckt, die Bereitschaftsgruppen seien bereits lange vor der ersten Schneeflocke eingeteilt gewesen. „Wir machen ja jedes Jahr Winterdienst“, ruft der Leiter des städtischen Unternehmens ins Gedächtnis, da wisse man, worauf es ankomme.
Und trotzdem lief nicht alles perfekt beim Bauwirtschaftshof. Ein Fahrzeug sei kaputtgegangen, ein weiteres habe Probleme mit dem Streuer gehabt. „Deshalb ist so ein Stresstest gleich zu Beginn des Winters gar nicht so schlecht“, sieht André Könnecke das Positive an den aufgetretenen Komplikationen. So könne noch einmal nachgebessert werden, bevor es so richtig losgeht.
Ascherslebener Zoo kann weiterhin besucht werden
Vorbereitet auf das Winterwetter waren auch die Mitarbeiter im Ascherslebener Zoo. „In den Unterkünften der wärmeintensiven Arten haben wir schon mit viel Vorlauf Radiatoren aufgestellt“, erklärt Zooleiter Alexander Beck.

Ansonsten sei der Zoo bei dieser Wetterlage noch uneingeschränkt nutzbar. „Es kann nur sein, dass nicht alle Tiere von den Besuchern zu sehen sein werden – weil sie sich selbst aussuchen können, ob sie rein in den warmen Stall oder raus auf die Anlage wollen“, meint Beck. Doch zumindest bei den Schneeeulen ist dies sicher kein Problem. Die würden dieses Wetter lieben.