Aschersleben Aschersleben: Junge Fotografin will sich selbst verwirklichen
Aschersleben/MZ. - Die Fototradition in der Taubenstraße findet nach kurzer Unterbrechung ihre Fortsetzung: Am Freitag eröffnet die junge Fotografin Jana Dünnhaupt ihr Fotoatelier "Augenblicke". Erst im Oktober zogen sich Christel und Frank Olaf Blösch aus dem Geschäftsleben zurück. Das damals seit fast 78 Jahren in zweiter Generation existierende Fotofachgeschäft "Hohenstein" in der Taubenstraße 13 wurde geschlossen und zur Apotheke umgebaut.
Ganz in der Nähe - in der Nummer 6 - lässt sich nun die 26-jährige Jana Dünnhaupt nieder. Eigentlich sind es zwei Ladenlokale, die sie gemietet und zu einem gemacht hat - die ehemaligen Räumlichkeiten von Reisecenter und Verkehrsverein. Alles in allem 100 Quadratmeter, auf denen sich die Nachterstedterin, die schon seit ein paar Jahren in Aschersleben lebt, verwirklichen will. "Ich habe lang hin und her überlegt. Machst du es, machst du es nicht...", gesteht sie; birgt der Schritt in die Selbstständigkeit doch nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Aber wer wagt...
Und dem Wunsch, sich was Eigenes aufzubauen, unabhängig zu sein und das eigene Ding durchzuziehen, konnte sie sich schließlich nicht länger erwehren. "Der Zeitpunkt ist super und wenn ich das jetzt nicht versuche, wann dann?", gibt sie sich willensstark. Wie damals, als sie sich nach dem Abitur am Ascherslebener Gymnasium Stephaneum um eine Ausbildungsstelle zur Fotografin bemühte, weil sie "privat schon immer viel fotografiert" hat. Warum also nicht das Hobby zum Beruf machen? Im Fotostudio "Creativ" in Aschersleben lernte Jana Dünnhaupt das nötige Rüstzeug, wurde nach der Ausbildung auch übernommen. Bis Ende 2011 arbeitete sie noch dort; leitete zeitweise auch die Filiale in Quedlinburg. Seit Dezember aber dreht sich alles um ihr eigenes Fotoatelier, das bis vor kurzem noch Großbaustelle war.
Ein Durchbruch zwischen Verkaufsraum -, dem einstigen Reisebüro - und Studio - der alten Stadtinformation - musste gemacht, Wände gestrichen, Tapeten, die ihr als Hintergründe dienen, angebracht, Teppich verlegt, die Schaufenster abgehängt, das Geschäft sowie Büro und Stylingraum eingerichtet und dekoriert werden... Eine Menge Arbeit in so kurzer Zeit, aber "Familie und Freunde haben mich unterstützt", ist die Fotografin glücklich.
Auch darüber, dass ihr Kollegen vom Fach mit Rat und Tat zur Seite stehen. Hinterm Ladentisch steht sie zunächst allerdings allein. "Das funktioniert auf Dauer natürlich nicht" - schon wegen der Termine beim Kunden und des Kurses, den sie als Existenzgründerin noch absolvieren will -, sagt sie; nebenbei sich schon nach einer Aushilfe umschauend. "Aber jetzt freu ich mich erst mal auf Freitag, und darauf, dass es endlich losgeht", sagt sie. Um 12 wird die frischgebackene Geschäftsführerin die Tür zu ihrem Fotoatelier aufschließen und Interessenten einen Einblick in ihre neue Wirkungsstätte gewähren, in der sie ab kommendem Montag alle Bereiche von der Kinderfotografie bis zum Akt bedienen will. Darüber hinaus kann man sie auch buchen - als Hochzeits-, Event- oder Businessfotografin. Im Geschäft selbst ist eine Auswahl von Fotoprodukten erhältlich: Rahmen, Alben, Filme und "alles rund ums Geschenk" wie Tassen, Puzzle und Wanduhren. "Für jeden Geldbeutel ist was dabei", ist Jana Dünnhaupt überzeugt. Und bis zum März gebe es ja außerdem einen Eröffnungsrabatt.