Aschersleben Aschersleben: Französische Polizisten üben Pfeffersprayeinsatz
ASCHERSLEBEN/MZ. - "Pause"- der Ruf halt durch den Raum. Alles entspannt sich. Torsten Koch, Ausbilder an der Fachhochschule (FH) der Polizei in Aschersleben, erklärt den beiden Polizeianwärtern noch einmal die Situation und den Umgang mit dem Spray. Polizeikommissar Matthias Tschupke übersetzt. Denn die Gäste, die bis Freitag an der FH verweilen, kommen aus Frankreich von der "Ecole National de Police Montbéliard", das im südlichen Elsass (Frankreich) liegt. Und schließlich sollen die 19 Auszubildenden und Lehrkräfte, darunter der Direktor der französischen Ausbildungsstätte für Sicherheitskräfte, Michel Roggero, auch alles verstehen.
"Der Ursprung des Kontaktes nach Frankreich geht auf einen Besuch des Attachés für Polizeiangelegenheiten der französischen Republik im Juli 1998 zurück. Dieser kam über die Staatskanzlei und auf Vermittlung des Ministeriums des Innern Sachsen-Anhalt zustande", erklärt Nancy Schmieder, Pressesprecherin an der FH. Bereits im Oktober 2000 besuchte dann eine Delegation des französischen Innenministeriums die Fachhochschule in Sachsen-Anhalt. Dabei wurde die Möglichkeit einer Kooperation erörtert. Im Ergebnis wurde dann die Ecole National de Police in Montbéliard ausgewählt und um Kontaktaufnahme gebeten. "Seit 2001 besteht nun ein enges Verhältnis mit der Schule, welches von einem intensiven Erfahrungsaustausch und gegenseitigen Besuchen geprägt ist", so die Pressesprecherin weiter.
Auch in diesem Jahr gab es bereits im Mai einen Besuch von Studenten der FH in Frankreich. Jetzt sind also wieder die Franzosen an der Reihe. Und die hatten in den vergangenen Tagen einen engen Zeitplan. Neben dem Besuch des Polizeireviers in Bernburg, einer Fahrt nach Weimar und einem Stopp im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald, standen auch viele praktische Übungen an der Fachhochschule mit auf dem Plan. Zum Beispiel Spurensuche und Sicherung und die Einsatzlehre. Und hier eben der Umgang mit Pfefferspray. Während die deutsche Polizei Pfefferspray gezielt anwenden kann, benutzen die französischen Polizisten ein Gas. Das Gerät ist dasselbe.
"So werden Erfahrungen über die Handhabung ausgetauscht und auch darüber diskutiert", erklärt Nancy Schmieder. Vor zwei Jahren wurde zum Beispiel Amok-Training absolviert. "Das wurde bei uns mit aufgenommen. Der Austausch ist uns wichtig. Es gibt nicht nur rechtliche Unterschiede, sondern auch bei der Einsatztechnik. Darüber wird geredet. Wir sind immer sehr gern hier. Auch dieses Mal war der Empfang sehr herzlich", erklärt Michel Roggero, Commissaire principal, Direktor der französischen Schule.