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Aschersleben Aschersleben: Falke macht Betriebsausflug beim Werkstatteinflug

Von SUSANNE THON 23.09.2011, 17:52

ASCHERSLEBEN/MZ. - Es muss wohl ein Betriebsausflug gewesen sein, der den Falken direkt auf das Betriebsgelände vom Bauwirtschaftshof geführt hat. Oder aber Werksspionage? In der Werkstatt - ein Schlosser hat's entdeckt - nistete sich der Greifvogel am Donnerstag jedenfalls ein und schien sich dort ziemlich wohlzufühlen, denn raus wollte er partout nicht mehr. Erst am Freitag hatte er genug gesehen.

"Er ist immer mal wieder von Balken zu Balken geflogen", so André Könnecke, Leiter des Eigenbetriebs, "aber nicht durchs Tor." So kam es dann am Abend auch zum Einschluss. Als freundliche Gastgeber stellten die Mitarbeiter vom Bauwirtschaftshof dem ungebetenen Gast noch einen Wassernapf in die Werkstatt und kontaktierten am Freitag Zooleiter Dietmar Reisky. Denn wenn sich einer mit Tieren auskennt und weiß, wie man den Falken am ehesten wieder los wird, dann bestimmt er.

Den Wirbel um seine gefiederte Person spürte der Vogel anscheinend, jedenfalls verdrückte er sich just in dem Moment, in dem sich Reisky ins Auto setzte, um in die Heinrichstraße zu fahren. Dabei hatte der Zooleiter doch extra ein paar Mäuse eingesteckt - sozusagen als Lockmittel für das Federvieh. "Die hätten wir in Tornähe ausgelegt", erklärte er. Viel mehr wäre auch gar nicht machbar gewesen, denn "die Halle ist gut acht Meter hoch und der Falke hatte sich wohl in der hintersten Ecke versteckt." Kein untypisches Verhalten: "Wildtiere kommen nicht freiwillig in die Nähe von Menschen", so Reisky. Der Betrieb in der Halle habe den Falken folglich am Abflug gehindert. Und der muss wiederum nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet haben, seinem Aufenthaltsort ungesehen entfliehen zu können.

Die hätte man ihm, wäre er nicht von sich aus ausgeflogen, durchaus geboten, so Könnecke. "Es war schon abgesprochen, heute, wenn Ruhe ist, das Tor zur Werkstatt zu öffnen, damit der Falke raus kann", so der Betriebsleiter. Aber selbst, wenn man das übers Wochenende verriegelt gelassen hätte - verhungert wäre das Tier in dem abgeschlossenen Raum nicht. "Es gibt auch in der Natur Perioden, in denen es kaum zu fressen oder zu trinken gibt", sagte Reisky und gibt Entwarnung: "Es wäre überhaupt nichts passiert, es war keine unmittelbare Gefahr im Verzug."