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Aschersleben Aschersleben: Ex-Fußballer Necirvan Is eröffnet Shisha-Bar in Heinrich-Heine-Straße

Von Marko Jeschor 01.10.2016, 10:00
Necirvan Isa dreht Schrauben am Tresen ein. In ein paar Wochen will der gebürtige Syrer eine Shisha-Bar eröffnen.
Necirvan Isa dreht Schrauben am Tresen ein. In ein paar Wochen will der gebürtige Syrer eine Shisha-Bar eröffnen. Frank Gehrmann

Aschersleben - Die Kreissäge liegt kurz hinter dem Eingang auf dem Fußboden, zwischen all dem Bauschutt, der in den vergangenen Wochen angefallen ist. Ein paar Meter weiter dreht Necirvan Isa Schrauben in den Tresen, hinter dem demnächst Cocktails gemixt werden. Dort, wo es dank Teppichen und Sitzkissen aus der Türkei später mal richtig gemütlich werden soll, liegen noch die hölzernen Europaletten.

Noch sieht es nicht danach aus, dass hier in ein paar Wochen die erste Shisha- und Cocktailbar Ascherslebens eröffnen soll. Der 24-Jährige beruhigt allerdings. „Wenn alles klappt, ist die Eröffnung Mitte Oktober.“ Alle notwendigen Genehmigungen habe er jedenfalls fast zusammen. Auch die Inneneinrichtung sowie die 30 Wasserpfeifen seien schon bestellt, sagt Isa.

Hier, das ist in der Heinrich-Heine-Straße 9 - direkt neben der Kantine des Bildungsträgers Works. Hier will sich Isa mit seinem eigenen Geschäft einen Traum erfüllen, „endlich mein eigener Chef sein“, wie der gelernte Werkzeugmechaniker sagt, der aktuell als Schmelzer bei Novelis arbeitet. Seit einigen Monaten verfolgt der gebürtige Syrer gemeinsam mit seinem 28-jährigen Kumpel Ahmad Shekh Mohammed den Plan von der eigenen Shisha-Bar.

Dass es nun ausgerechnet eine Bar werden soll, in der man Wasserpfeifen rauchen kann, hat mehrere Gründe. Einerseits gebe es in der Region bislang keine solche Bar, die nächsten seien in Magdeburg zu finden. Daneben rauche er selbst regelmäßig, ja fast täglich die Wasserpfeifen, wovon übrigens auch eines seiner Profilbilder auf seiner Facebook-Seite zeugt. Dabei lässt er eine dicke Rauchwolke aufsteigen (siehe „Wasserpfeifen schädlich wie Zigaretten“).

Für sein Vorhaben habe er jedenfalls bereits viel Zustimmung in der Stadt erhalten. Deswegen sei er auch optimistisch, dass es sich nicht nur um eine kurzfristige Geschichte handelt, auch wenn die Anfangszeit vielleicht schwer werden könnte. „Langfristig möchte ich weitere Bars in anderen Städten eröffnen“, sagt Isa.

Wirtschaftsförderer Holger Naumann ist allerdings „vorsichtig skeptisch“, wie er auf MZ-Nachfrage am Donnerstag sagte. Es gebe zwar einen Trend in Großstädten wie Berlin oder München. Ob eine Shisha-Bar auch in kleineren Städten wie Aschersleben langfristig überleben könne, „hängt vom Umfeld ab“. Zugleich verwies Naumann auf Erfahrungen, wonach im Gaststättenbereich besonders viele Existenzgründer scheitern. Es sei ein ständiges Kommen und Gehen, so Naumann. Anders sei es bei Firmengründungen im Handwerk. Dort gebe es die größten Chancen, auch langfristig am Markt zu bestehen. Der Wirtschaftsförderer rät potenziellen Existenzgründern immer dazu, sich bei den entsprechenden Kammern beraten zu lassen und auch einen Businessplan aufzustellen. Dabei gebe es auch die Möglichkeit, Förderungen zu erhalten.

Von der Einschätzung des Wirtschaftsförderers will sich der 24-Jährige aus Aschersleben nicht entmutigen lassen. Er wolle nicht nur die Menschen erreichen, die aus dem arabischen Raum kommen, es gehe ihm insbesondere um die jungen Leute aus Aschersleben. Er will allen einen Treffpunkt bieten, „der gemütlich und friedlich ist“. Sonst gebe es ja keine Anlaufpunkte, findet der gebürtige Syrer, der seit 1997 in Deutschland lebt und sich einen Namen als Fußballer bei Lok Aschersleben machte.

Die Immobilie am Rande der Innenstadt hält er dafür für bestens geeignet. Es gebe genügend Parkmöglichkeiten und im Sommer könnten die Barbesucher auch draußen sitzen. Im Hintergrund soll dann entweder orientalische oder moderne Musik laufen. „Das, was die Gäste eben wünschen.“ (mz)

Das gemeinsame Rauchen von Wasserpfeifen gilt in vielen Ländern als Zeichen von Geselligkeit.
Das gemeinsame Rauchen von Wasserpfeifen gilt in vielen Ländern als Zeichen von Geselligkeit.
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