1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Aschersleben: Aschersleben: Die "Munnys" erobern das Museum

EIL

Aschersleben Aschersleben: Die "Munnys" erobern das Museum

Von Uwe Kraus 18.01.2016, 16:47
Viel bestaunt werden die Munny-Figuren der Schüler aus der Adam-Olearius-Schule.
Viel bestaunt werden die Munny-Figuren der Schüler aus der Adam-Olearius-Schule. Gehrmann Lizenz

Aschersleben - Alysha und Aylin haben etwas Herzklopfen bei der sonntäglichen Ausstellungseröffnung im städtischen Museum Aschersleben. Zur ersten Exposition des Jahres 2016 finden sich überwiegend Schüler mit ihren Eltern und Großeltern, aber auch Freunde der sogenannten Art-Toys ein. „Das ist eine relativ neue Kunstform, die aus Hongkong, Japan und den USA zu uns rüberschwappt“, erklärt Manuel Heischel. Er betreut als freier Dozent das unterrichtsbegleitende Projekt der Klasse 6b der Ascherslebener Adam-Olearius-Schule. „Seit September 2015 haben wir uns wöchentlich außerhalb des direkten Unterrichts getroffen, um unsere Kunstwerke zu gestalten und die Schau zu konzipieren.“

Mit verschiedenen nationalen und internationalen Künstlern gestalten die Kinder ihre Plattform-Figuren. Diese Munnys werden direkt als weiße Grundfiguren zur eigenen Ausgestaltung angeboten. Diese „Blank“-Figuren besorgte Heischel und die Schüler gestalteten sie zu kleinen Kunstwerken, die sich nun in einem großen Kreis im Ascherslebener Museum aneinander reihen.

Kreativität wird gefördert

Aylins Figur ist mit ihrem Peace-Zeichen nicht zu übersehen. „Da sieht man schon rein äußerlich etwas vom Friedensstifter-Thema“, meint sie. Alishas Werk wirkt wie besprüht. Verschiedene Farben vereinigen sich hier. „Das symbolisiert auch die verschiedenen Hautfarben. Die sind ja eigentlich ziemlich egal, denn es kommt ja darauf an, dass die Menschen ganz unabhängig von Äußerlichkeiten miteinander leben können und sich anfreunden.“

Alexanders Figur erinnert auf den ersten kurzen Blick an ein Teufelchen. „Nein, das ist ein Fan von AC/DC“, protestiert er. Seine Mutter, Silke Große, lobt die Arbeiten als phantasiereich. „Ich finde es gut, dass in diesem Projekt die Kreativität der Kinder gefördert wird.“

Für Projekt-Vater Manuel Heischel liegt die Bedeutung der Arbeit darin, dass die 14 Schüler den kompletten künstlerischen Prozess miterlebt haben. „Das geht ja von der Idee über Zeichnungen bis hin zur dreidimensionalen Realisierung.“ Ziel soll es sein, den jungen Künstlern eine Plattform zu geben, um ihre eigenen Kunstwerke auszustellen und zur Versteigerung anzubieten. Damit wolle man an der Olearius-Schule weitere Projekte fördern.

In der neuen Sonderausstellung „Friedensstifter“ stehen die Munny-Figuren der „erwachsenen“ Gestalter ebenso, wie Manuel Heischel eigene Arbeiten zeigt. Er und seine Frau Sarah Lena Dorn zeigen jeweils zwei Bilder. Er entfremdet die Munny-Figuren malerisch, ihre Grafiken sind Video-inspiriert.

Die Sonderausstellung „Friedensstifter“ kann bis zum Sonntag, dem 31. Januar, zu den üblichen Öffnungszeiten im Museum besichtigt werden. (mz)