Aschersleben Aschersleben: Das Stammhaus in der Baumgartenstraße

aschersleben - Marko Fleck muss viele neugierige Fragen beantworten in diesen Tagen. Grund ist das ungewöhnliche Haus, das er und seine Frau Dana an der Baumgartenstraße in Aschersleben bauen lassen. Lustigerweise passt der Straßenname zum Haus. Denn das ist ganz aus Bäumen gemacht.
Die mächtigen Stämme, die die Wände bilden, sind nach den Worten des Bauherren 200 Jahre alte Fichten, die aus dem Harz kommen. Inzwischen ist das Dach drauf, die Bauleute haben mit dem Innenausbau begonnen. Im Mai, spätestens im Juni, will die Familie einziehen in ihr neues Haus, das in Aschersleben und in der näheren Umgebung einzigartig sein dürfte.
Via Internet zum Anbieter
Der gebürtiger Ascherslebener und seine Familie wohnen seit 2001 in Drohndorf. Weil er selbst in Aschersleben arbeitet und die beiden Kinder hier zur Schule gehen, wollten Flecks gern wieder in die Stadt zurück. Ein geplanter Hauskauf in Aschersleben scheiterte, und als sich die Gelegenheit ergab, das Grundstück an der Baumgartenstraße zu erwerben, griff die Familie zu.
Für den 46-Jährigen war immer klar, dass er „gesund“ bauen, sich nicht eingemauert fühlen möchte. Trotzdem wusste er lange Zeit nicht, wie sich das verwirklichen lässt. Über eine Recherche im Internet stieß er auf Blockhäuser und eine Firma in Halberstadt. Nachdem sich die Flecks ein ähnliches Haus in Altenbrak aus nächster Nähe angeschaut hatten, war klar: Das wollen wir auch.
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Das Unternehmen bezieht nach eigenen Angaben etwa 1.000 Bäume pro Jahr aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus dem Harz. Die Bäume werden im Winter geschlagen und im Frühjahr wieder nachgepflanzt. Das gesamte Haus wird in einer riesigen Produktionshalle nach individuellen Plänen zunächst aufgebaut, die Bauteile werden beschriftet, anschließend innerhalb von zwei bis drei Tagen verladen, transportiert und danach an Ort und Stelle wieder aufgebaut, berichtet Marko Fleck.
„Das Haus stand innerhalb von wenigen Tagen im Rohbau“, berichtet er. Das war Anfang Januar, bis zum Einzug wird es nur noch ein paar Wochen dauern. Passanten, die an der Baustelle vorbeikommen, staunen und fragen. „Manche haben uns schon gefragt, ob die Wände im Haus noch verkleidet werden“, lacht der Bauherr. Er antworte dann manchmal scherzhaft, die Wände würden noch tapeziert - in Holzdekor.
In den sozialen Netzwerken, unter anderem auf der Facebookseite „Wir sind Aschersleben“, drücken die Nutzer überwiegend Bewunderung für das Projekt aus. „Absolut sehenswert“, „Ich würde es sowas von mögen“ oder „Das Haus kann man nicht übersehen“ sind nur einige der Kommentare, die dort zu lesen sind. (mz)
