Aschersleben Aschersleben: Briefkasten füllt sich zögerlich
ASCHERSLEBEN/MZ. - Nicht nur, weil er in früheren Jahren selbst einmal ein Briefträger war, sondern weil der bekannte Sänger auch selbst gern Briefe bekommt. Sogar im Konzert, das er am vergangenen Wochenende im Ascherslebener Bestehornhaus vor vielen seiner Fans gegeben hat, wünschte er sich von diesen einen Brief.
Eigens dafür stand ein gelber Briefkasten auf der Bühne des großen Saals. Und dieser füllte sich, zwar eher zögerlich, aber immerhin. Denn zu dieser Schreib-Einladung gab es im Saal kleine Tische mit Kerzen, Stiften und Papier. Was es zu schreiben galt, davon gab der Liedermacher in seinem Konzert, in dem es um Heu-Briefe und Flaschenpost ging, genug Anregung.
"Die Lieder der Briefkästen" - unter diesem Titel trug er an der Seite seines modernen Swing-Terzetts mit Stefan Kling am Piano, Karoline Körbel am Schlagzeug und Wolfgang Musick am Bass gekonnt Sangesstücke in Briefform vor. Er verriet nicht nur eigene Briefgeheimnisse, sondern auch von Marlene Dietrich, Astrid Lindgren, eines Papstes, eines Soldaten oder einer Mutter, die an ihr totes Kind schrieb. Musik und Texte, die den Zuhörern zuweilen unter die Haut gingen.