Grippe Ärzte im Raum Aschersleben: Viele Menschen lassen sich nach der Grippewelle 2017 nun impfen

Aschersleben - „Ja, wir impfen schon“, sagt Sigrid Arnold, Allgemeinmedizinerin in Gatersleben. Die recht hohe Nachfrage nach der Grippeschutzimpfung führt sie auf die Situation im vergangenen Jahr zurück, als überdurchschnittlich viele Menschen an Grippe erkrankten. „Vermutlich haben wir deshalb viele Impfwillige auch unter jüngeren Leuten“, so die Ärztin.
Im vergangenen Jahr gab es besonders viele Gripppekranke
Das Grippevirus wütete 2017/18 besonders heftig. Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der Erkrankungen so hoch wie seit 2001 nicht mehr, gezählt wurden darüber hinaus 1 674 laborbestätigte Todesfälle.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Institutes empfiehlt, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. Denn der Körper braucht etwa 14 Tage, ehe ein ausreichender Schutz aufgebaut ist.
Krankenkassen zahlen erstmals Vierfach-Impfstoff
Die Kosten für den empfohlenen Vierfach-Impfstoff - eine Dosis kostet zurzeit 10,95 Euro - werden in dieser Saison erstmals auch für gesetzlich Versicherte von den Krankenkassen übernommen. Bisher wurde jeweils nur der Dreifach-Impfstoff bezahlt.
Laut Anna-Kristina Mahler, Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt, sind in Sachsen-Anhalt in der vergangenen Saison für die gesetzlich Krankenversicherten 687.000 Grippeimpfdosen verbraucht worden. „Wir gehen davon aus, dass sich in dieser Saison mehr Menschen impfen lassen werden“, so die Sprecherin.
Ärztin Swetlana Holodniak: „Wir impfen schon seit vier Wochen“
Dieser Trend zeigt sich in der Praxis von Swetlana Holodniak und Claudia Lohmüller in Aschersleben. „Wir impfen schon seit vier Wochen“, sagt Swetlana Holodniak, und viele Patienten müssten nicht erst dazu aufgefordert werden, sondern sie fragen direkt nach.
Die Hausärztin führt das auch darauf zurück, dass die Patienten über die Medien aufgeklärter in die Praxis kommen als noch vor Jahren. Hinzu komme der Umstand, dass etwa die Hälfte ihrer Patienten Kinder seien und das Impfen in diesen Altersgruppen immer ein Thema sei.
„Bei der Gelegenheit fragen wir auch gleich bei Eltern oder Großeltern nach, ob sie ausreichend geschützt sind“, erklärt Swetlana Holodniak. 300 Impfdosen haben die Medizinerinnen bereits verbraucht und bisher seien noch keine Nebenwirkungen aufgetreten. Das Praxispersonal geht mit gutem Beispiel voran und schützt sich selbst mit einem Piks aus der Spritze.
Zwar seien auch jetzt schon viele Infekte zu behandeln, eine echte Grippe sei aber noch nicht zu beobachten gewesen. Die Impfsaison dauert noch bis etwa Ende November. „Es ist aber auch im Dezember noch nicht zu spät, sich den Schutz zu holen“, betont die Ärztin. (mz)