Annäherung an die Vergangenheit
Ballenstedt/MZ. - Die Szenen stammen aus einem Film, den die künftigen Sozialpädagogen und gestaltungstechnische Assistenten innerhalb eines Projektes produzierten. "Was haben wir noch mit der Vergangenheit zu tun?", lautete die Ausgangsfrage. Mit ihrer Beantwortung näherten sich die Schüler der Vergangenheit an, entdecken und analysierten sie für sich neu. "Es hat Spaß gemacht, weil wir Geschichte hautnah und nicht nur theoretisch erlebt haben", meint Tim Bosse, der der "Motor" des Projektes war. "Die Zeitspanne schrumpft erheblich, wenn man Dinge aus der Vergangenheit in den Händen hält", ergänzt Corinna Schulz. Sie und ihre Mitschüler hatten in der Umgebung der Schule nach Dingen aus den Jahren der Napola gesucht und waren fündig geworden. Eine kleine Ausstellung zur Filmpremiere lieferte mit Buchfragmenten, Knöpfen, Flaschen und anderem den Beweis.
Wichtigste Quelle für die jungen Leute war jedoch der weißhaarige Mann aus ihrem Film: Klaus Kleinau, einst Napola-Schüler in Ballenstedt. "Es ist ganz toll, dass dieser Film entstanden ist", wertete er die Zusammenarbeit mit den heutigen Nutzern des Gebäudes auf dem Großen Ziegenberg. Immer wieder war er aus dem niedersächsischem Fallingbostel nach Ballenstedt gereist, um mit seinem Wissen und seinen Erinnerungen beim Projekt zu helfen. Sozialkundelehrerin Eleonore Multhaupt dankte ihm ganz besonders für seinen Anteil beim Entstehen des Filmes, das finanziell vom Förderverein der Berufsbildenden Schulen Quedlinburg unterstützt wurde.