Anatomische Besonderheit Anatomische Besonderheit: Vierbeinige Ente buhlt um die Erpel
Badeborn/MZ. - Seitdem entwickelt sich die vierbeinige Ente bestens. Auf den hinteren Beinen kann das Tier zwar nicht laufen, aber eine "Rennente" ist sie trotzdem geworden. Vor allem, wenn es den Umgang mit dem männlichen Geschlecht betrifft. "Was die mit den Männern rumschäkert", schüttelt Angelika Fischer mit dem Kopf. Die schmucken Erpel scheinen beim Marsch über den Hof tatsächlich nur von der vierbeinigen Wildente umworben zu werden, während sich die Schwestern in schüchterner Zurückhaltung üben.
Wie es zu der anatomischen Besonderheit gekommen ist, ist Angelika Fischer unklar. Zum schnellsten Schwimmer auf dem Ententeich, wie eine im Sommer 2000 in Südchina geschlüpfte Ente, konnte sich das Badeborner Tier nicht entwickeln, da sie auf dem Hof gehalten wird. Inzwischen ist eines der zusätzlichen Beine durch das ständige Liegen auch schief gewachsen. Doch das scheint das Tier nicht zu stören.
Vor ein paar Wochen ist die Ente sogar mal ausgebüxt. Sie war bei Nachbar Friedrich Große zu Gast. Der hatte zwar in den fünfziger Jahren schon mal eine Kuh mit fünf Beinen gesehen und staunte auch erst vor kurzem über einen Karnickelbock, der auf Katzen stand, doch eine vierbeinige Ente war dem Rentner noch nie unter die Augen gekommen. Nach drei Tagen Nachbarschaftsasyl kehrte der namenlose Vogel zur Entenschar zurück. "Wir waren schon richtig traurig, als sie weg war", bekennt Angelika Fischer. Schließlich ist sie ja eine Seltenheit, wegen der schon eine ganze Reihe ungläubiger Arbeitskollegen und Bekannter einen Abstecher nach Badeborn machten.
Doch trotz aller Bewunderung für das ungewöhnliche Federvieh - es soll wie die anderen Kaninchen, Hühner, Flug- und Wildenten irgendwann als Sonntagsbraten auf dem Tisch der Fischers landen. Aber bis dahin werden bestimmt noch einige Bewunderer auf den kleinen Hof unweit des Dorfteiches kommen.