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Porträt Als Rektor an der Polizeifachhochschule Aschersleben zurück

Thorsten Führing begann 1995 nach dem Jura-Studium als Dozent an der Ausbildungseinrichtung. Warum er gern wieder in Aschersleben arbeitet.

Von Detlef Anders Aktualisiert: 28.05.2021, 10:00
Thorsten Führing  ist  neuer Rektor der Fachhochschule der Polizei.
Thorsten Führing ist neuer Rektor der Fachhochschule der Polizei. (Foto: Detlef Anders)

Aschersleben - Die Campuswiese der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben ist menschenleer. Der Wind streicht zwischen den Bäumen entlang. Dort, wo sie heute stehen, war einst ein großer Parkplatz. Sanierte Häuser und Neubauten wie das Mensa- und Hörsaalgebäude zeugen von vielen Investitionen. Nur im Hintergrund ist noch ein maroder Altbau zu sehen, der aber nicht mehr zur Schule gehört. Thorsten Führing freut sich über die Veränderungen der letzten Jahre. „Wenn ich hier langgehe und das sehe, bin ich begeistert, wie sich das verändert hat“, sagt er. Seit Februar ist Thorsten Führing neuer Rektor der Schule. Und er kann sich noch gut an den Zustand im Jahr 1995 erinnern.

Durch Zufall zum Polizeibereich gekommen

Die Fachhochschule in Aschersleben war die erste Dienststelle des neuen Rektors. Nach dem Abitur im niedersächsischen Hameln studierte er Jura, Politische Wissenschaften und Soziologie. Die Zeit des Jura-Referendariats begeisterte ihn. Durch Zufall sei er dann in den Polizeibereich gekommen, berichtet der 56-Jährige. Er hatte sich beim Innenministerium in Sachsen-Anhalt beworben. Seine erste Dienststelle wurde 1995 nach den 2. Jura-Staatsexamen die Dozentenstelle bei den Rechtswissenschaften in Aschersleben. „Es war eine schöne und spannende Zeit. Ich habe gern hier doziert“, erinnert er sich. Einige der Absolventen, die bei ihm studierten, konnte er später auf dem Weg in verantwortungsvolle Positionen beobachten. Zufrieden ist er, weil er sie auf einem Teil ihres Weges begleiten durfte.

2001 wechselte Führing in die Polizeidirektion nach Halberstadt, 2006 in das Innenministerium, wo er auf verschiedenen Positionen arbeitete. Zuletzt hatte er eine Leitungsposition im technischen Polizeiamt. Als in Aschersleben der alte Rektor in Pension ging, bewarb sich Führing. Er erzählt gern von den sechs Jahren in Aschersleben.

Eine ganze E-Gitarren-Sammlung zu Hause

Thorsten Führing wohnte 1995 zunächst auf dem Gelände. Später bezog eine kleine Wohnung in Aschersleben als Zweitwohnung. In seiner Freizeit konnte er Ende der 1990er in Aschersleben seiner großen Leidenschaft, der Musik, nachgehen. Seit dem 15. Lebensjahr spielt Führing Gitarre. In seinem Heimatort war er in einer Band. Und an der Polizeischule spielte er mit anderen Dozenten und Studenten ebenfalls in einer Band. Bei einem Stadtfest spielten sie in Aschersleben auf einer Bühne vor dem Kino. Ein Foto davon ist in seinem neuen Dienstzimmer zu finden.

Die Musikband, der Thorsten Führing heute angehört, trifft sich normalerweise einmal wöchentlich in Magdeburg zum Üben. „Wir spielen das, wozu wir Lust haben. Auftritte machen wir nicht.“ Führing hat übrigens nicht nur eine Gitarre. Er hat eine ganze E-Gitarren-Sammlung daheim, verrät er.

Hoffnung auf Normalbetrieb

Der neue Rektor hofft, dass er seine Schule bald im Normalbetrieb erleben darf. Er kennt sie ja nur im Lockdown mit Wechsel- und Hybridunterricht - Minimalgruppen und Online-Lehre. Gegenwärtig sei die Schule dabei, mit Hygienekonzept wieder mehr Präsenzunterricht zu ermöglichen. Einen Vergleich der Schule von damals und heute will er nicht ziehen. „Das war eine völlig andere Einrichtung.“ Heute habe die Schule mehr Auszubildende und Studenten – immerhin 1.500.

Neben der Musik zählt Sport zu den Hobbys. Als Schwimmer ist Führing seit der Jugend Mitglied der DLRG. Thorsten Führing lebt heute mit seiner Partnerin in Magdeburg. In 40 Minuten ist er in der Schule. Der 56-Jährige hat zwei erwachsene Kinder, 20 und 23 Jahre alt, die beide studieren und auf die er stolz ist. (mz)