Akrobatik in Gatersleben Akrobatik in Gatersleben: Vom Radschlag zum Spagat

Gatersleben - Laut ertönt der allgemein bekannte Hit „Last Christmas“ durch die Sporthalle Am Schwabeplan in Gatersleben. Seit etwa acht Wochen trainieren die Sportakrobaten vom ortsansässigen Sportverein für ihr Weihnachtsprogramm.
Kaum Auftritte in der Winterzeit
Spagat, Kerze, Handstand und Waageliegen gehört für die Mädels montags und dienstags zum Trainingsprogramm. Viele sind seit Jahren dabei, wie zum Beispiel die 16-jährige Nataly Kunze. Ihre Cousine hatte sie damals mitgebracht, seit mehr als acht Jahren ist sie nun schon dabei. „Das macht einfach Spaß“, sagt sie. Natürlich gehört auch dazu, dass sich die knapp zwanzig Mädels einfach wunderbar verstehen. „Wir sind ein gutes Team“, so die 16-jährige Akrobatin.
„Wir stehen hier nicht in Konkurrenz zueinander und trainieren nicht für Wettbewerbe.“ Besonders viel Spaß mache das Training, wenn ein Auftritt anstehe, doch das ist im Winter meist selten. „Im Sommer sind wir viel unterwegs, weil wir uns draußen aufstellen können“, sagt Übungsleiterin Sabrina Henze, die sich auch die Choreografien ausdenkt. „Sagen wir es so: Wenn jemand zehnmal zehn Meter Platz hat, kommen wir gern und tanzen etwas vor.“ Gerade für das Weihnachtsprogramm habe man noch keine wirkliche Auftrittsgelegenheit gefunden. Die Matten, auf denen geturnt wird, nehmen einfach zu viel Platz ein.
Nichtsdestotrotz sind die Sportakrobatinnen bei der Sache und schlagen zu „Last Christmas“ ein Rad nach dem anderen. Seit einem Jahr ist die zehnjährige Lea Cathleen Gote dabei, die schon jetzt die Waageliege beherrscht, die man aus dem Film Dirty Dancing kennt. „Ich habe meine Mama so lange genervt, bis sie mich hier angemeldet hat“, sagt sie. Akrobatik fand die junge Sportlerin schon immer interessant und gelenkig sei sie auch. „Vor den Sportakrobaten war ich im Feuerwehrverein, bis Mama endlich nachgegeben hat.“ Mit ihren zehn Jahren ist Cathleen noch nicht einmal die Jüngste im Team. Mit fünf Jahren ist es das Töchterchen der Übungsleiterin selbst. „Als sie noch in den Windeln lag, habe ich sie schon mitgebracht, und als sie drei war, wollte sie mitmachen.“ Sabine Henze kann das verstehen. Früher hat sie selbst geturnt, dann eine AG gegründet und mit 18 Jahren einen Trainerschein gemacht. 2001 hat sie den Gaterslebener Sportakrobaten Leben eingehaucht. Die treten nun im Ort und in der Umgebung zu vielen Anlässen auf. Vor einigen Jahren haben sie auch noch an Wettbewerben teilgenommen, doch dafür fehle einfach die Zeit: „Ich habe zwei Kinder und in den Sommermonaten brauchen wir das Training, um uns auf die vielen Auftritte vorzubereiten. Das schafft man an zwei Trainingstagen nicht.“
Schnuppertraining am 24. November
Zweimal die Woche, immer montags und dienstags von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr, erarbeiten die Akrobatinnen Neues und frischen Altes auf. Dabei müssen nicht immer alle gleichviel können. In Dreiergruppen sind die Mädels eingeteilt, je nach Kenntnisstand. Somit können auch jederzeit neue Mitglieder hinzustoßen. Eine nächste Gelegenheit wäre am kommenden Montag, dem 24. November. Da veranstalten die Sportakrobaten ein Schnuppertraining. Zuerst sollen sich die Neulinge zusammen mit der Gruppe erwärmen und die Übungen dazu kennenlernen. Dann plant die Übungsleiterin ein paar Beweglichkeitsübungen. Sie will schauen, ob die Kinder ein Rad schlagen können und wie es mit einer Rolle aussieht, einer Kerze, oder ob eine Brücke möglich ist. Sie sucht nach beweglichen und sportlichen Mädels, die mindestens fünf Jahre alt sind. Nach oben gibt es kaum eine Grenze, denn sogar Zwanzigjährige trainieren im Team mit. (mz)
