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AGW-Neubau in Aschersleben AGW-Neubau in Aschersleben: Zarte Frau schwingt Hammer

Von Kerstin Beier 12.06.2014, 18:56
Das Gebäude nimmt langsam Gestalt an.
Das Gebäude nimmt langsam Gestalt an. Gehrmann Lizenz

aschersleben/MZ - Manuela Riedel von der Aschersleber Gebäude- und Wohnungsgesellschaft bewältigte ihre Aufgabe am Ende mit Bravour: Der zarten Frau kam es auf Geheiß ihres Chefs Wolfgang Adam zu, mit dem Zimmermannshammer den letzten Nagel ins Gebälk des neuen Dachstuhls zu schlagen. Natürlich erst, nachdem Zimmermeister Martin Schrage den Richtspruch gesprochen hatte.

Am Liebenwahnschen Plan 4 ist am Donnerstag Richtfest gefeiert worden - nur zweieinhalb Monate nach der Grundsteinlegung. Für Wolfgang Adam Grund genug, noch einmal an die Geschichte des Hauses zu erinnern, das eigentlich erhalten und lediglich saniert werden sollte. Die Gesellschaft hatte das Gebäude 2012 aus einer Zwangsversteigerung heraus erworben, um das Quartier am Liebenwahnschen Plan zu vervollständigen. Das Entsetzen sei groß gewesen, als wenig später offenbar wurde: Die Schäden an der Bausubstanz waren immens, eine Sanierung nicht zu rechtfertigen. „Das Ausmaß war zunächst gar nicht zu sehen“, erinnert sich Adam.

Die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) will im Jahr 2014 rund 4,5 Millionen Euro investieren. Der größte Teil werde in die Sanierung der Gebäude und Wohnungen fließen, erklärte Geschäftsführer Wolfgang Adam. 1,3 Millionen sind für sogenannte Kleinreparaturen eingeplant.

Mehrere Gebäude werden neue Fassaden erhalten. Dazu gehören die Häuser Valentina-Tereschkowa-Straße 2-8, wo von Mitte Juli bis September für rund 320 000 Euro saniert wird, Otto-Lilienthal-Straße 2-8 (März bis Juni, 320 000 Euro) und Konstantin-Ziolkowski-Straße 28-32 (220 000 Euro).

Schließlich haben bei der AGW auch die Vorbereitungen für weitere Bauvorhaben im Jahr 2015 begonnen. Rund 100 000 Euro lässt sich das Unternehmen die nötigen Planungsarbeiten schon im laufenden Jahr 2014 kosten.

Aufwand war nicht abzusehen

Der Aufsichtsrat habe die Entscheidung, neu zu bauen, am Ende mitgetragen. Nicht abzusehen waren nach seinen Worten auch die aufwendigen Gründungsarbeiten, die Keller mussten verfüllt werden. Anfang März begannen die Rohbauarbeiten, die Fertigstellung der beiden Teilgebäude ist für Ende Oktober vorgesehen. Wolfgang Adam ist optimistisch, dass dieser Termin gehalten werden kann. „Der Bau geht zügig voran, trotz der vielen Abstimmungen, die bei solch einem Projekt notwendig sind.“ Die Bauleute der Firma Elze, die den Rohbau errichten, hätten bisher viele Sonnabende gearbeitet, um im Plan zu bleiben.

Das Eckgebäude soll in seiner Form dem ursprünglichen Bau nachempfunden werden, die Verbindung zum Haus Nummer 3 wird in moderner Anmutung errichtet. Entstehen werden hier vier Zweiraumwohnungen, die zwischen 66 und 74 Quadratmeter groß sind - Fußbodenheizung und Balkon für jede Wohnungen inklusive.