Abschied in den Ruhestand Abschied in den Ruhestand: Der Dienstleister Norbert Enenkel geht

Aschersleben - Es sind nur noch wenige Tage, die Norbert Enenkel in seinem Geschäft in der Hecklinger Straße zwischen Waschmaschinen, Kaffeeautomaten, Kühlschränken und Geschirrspülern verbringt.
Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun.
Der 65-Jährige gibt seinen Hausgeräteservice auf und verabschiedet sich in den Ruhestand.
Einen Service und Verkauf wird es aber auch weiterhin geben: Die Firma Winkelmann aus Hettstedt mit seinem Geschäftsführer Frank Bultze übernimmt die beiden Monteure und den Verkäufer und gründet einen neuen Stützpunkt in Aschersleben - wenn auch nicht am gleichen Standort.
„Ich bin wirklich froh, dass es für meine Leute weitergeht“, sagt Enenkel.
Abschied in den Ruhestand: Damals gab es zwei Möglichkeiten
Er selbst kennt den Gedanken an drohende Arbeitslosigkeit nur zu gut.
1997, als das Vorgängerunternehmen HGS mit vier Läden - unter anderem in Hettstedt - Konkurs anmelden musste, gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder stempeln gehen oder das Geschäft neu gründen und selbst führen.
Seit 1974 war Norbert Enenkel als Elektromonteur im Kundendienst dabei.
Ein Ende konnte er sich nicht vorstellen, und deshalb übernahmen er und seine Frau Bettina drei seiner besten Monteure und wurden zu Selbstständigen.
Bereut hat er diesen Schritt nie, wenngleich er auch schwierige Zeiten erlebte.
Abschied in den Ruhestand: Kundenstamm blieb erhalten
Über die Jahre blieb dem Betrieb ein großer Kundenstamm erhalten - trotz der nicht gerade idealen Lage abseits der Innenstadt.
„Mein Vater war selbstständiger Schuhmacher, das hat mir anfangs geholfen und viel Resonanz beschert, weil viele ihn kannten“, sagt er.
Die Konkurrenz aus dem Internet verschonte natürlich auch seine Firma nicht. „Damit muss man leben“, sagt er.
Es ärgert ihn aber trotzdem, wenn sich potenzielle Kunden aufwändig von ihm beraten lassen und dann doch übers Netz kaufen.
Generell sei der Kundendienst aber ohnehin das Hauptgeschäft gewesen. Trotzdem: „Man muss heute beides anbieten, wenn man sich gut aufstellen will.“
Abschied in den Ruhestand: Mehr Zeit für die Enkelkinder
Der Abschied vom Berufsleben fällt ihm leicht, weil er viele Hobbys und bisher wenig Zeit dafür hatte.
Vor allem freut er sich darauf, öfter mit den Enkelkindern zusammen zu sein.
Neben einer Enkeltochter in Aschersleben wohnen noch zwei in Erfurt, die die Großeltern viel zu selten sehen. Auch der Garten und die Wanderlust sollen wieder mehr Raum bekommen.
Er und seine Frau freuen sich auf ausgedehnte Wandertouren im Harz und in Südtirol. (mz)