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103-Jährige aus Aschersleben 103-Jährige aus Aschersleben: Elfriede Hennig ist zweifache Ururgroßmutter

Von Uwe Kraus 22.07.2016, 08:07
Vom Leiter des Seniorenwohnparks Askanierstraße, Andreas Franke, gab es für die Jubilarin Elfriede Hennig einen Präsentkorb.
Vom Leiter des Seniorenwohnparks Askanierstraße, Andreas Franke, gab es für die Jubilarin Elfriede Hennig einen Präsentkorb. Frank Gehrmann

Aschersleben - Zu ihrem 102. Geburtstag hat Elfriede Hennig ihr nächstes persönliches Ziel verkündet: Sie wollte den Altersrekord in ihrer Familie brechen. Nun feiert die Jubilarin im Ascherslebener Senioren-Wohnpark in der Askanierstraße ihren 103. Geburtstag. Damit ist sie nun nur noch eine Woche vom Rekord entfernt, den ihre Cousine, die einst in Gernrode lebte, hält. „Frau Hennig ist aber jetzt schon die älteste Bewohnerin unserer Einrichtung“, betont Andreas Franke, der Leiter der Ascherslebener Senioren- Einrichtung.

Sie sitze zwar im Rollstuhl und ihre Geburtstagsmusik muss schon mal lauter aufgedreht werden, aber das Dirigieren lässt sie sich nicht nehmen. An ihrer Geburtstagstafel versammeln sich Abgesandte ihrer Familie und bringen ihr ein Ständchen. Ihre Ascherslebener Tochter und deren Mann haben ebenso Platz genommen wie ihre in Berlin lebende Tochter sowie zwei der drei Enkelinnen. Seit der Feier vor einem Jahr gab es schon wieder Familienzuwachs. Die Jubilarin wurde am 8. Mai zum zweiten Male Ururgroßmutter. Nach Victoria, die genau 100 Jahre nach ihr das Licht der Welt erblickte, schenkten ihr nun ihr Urenkel und seine Frau den Ururenkel Benjamin.

Elfriede Hennig lässt es sich nicht nehmen, mit ihren Gästen ein Gläschen Sekt zu trinken. Schließlich gibt es auch Urkunde, Geschenke und Blumen, die ihr Ministerpräsident, Landrat und Ascherslebens Oberbürgermeister überbringen lassen. Dass auf der Ehrenurkunde in ihrem Namen ein „n“ zu viel steht, fällt da nur der Familie auf. Die 103-Jährige strahlt in ihrem Rollstuhl und genießt etwas vom kleinen Geburtstagsbüffet. Sie klagt nicht und hat doch so viel im Leben erfahren müssen: Vor dem I. Weltkrieg geboren, die Weimarer Republik als Kind, den Krieg im Osten als junge Frau erlebt. Am Nikolaustag 1939 heiratete sie ihren Gerhard, der später das Ascherslebener „Klubhaus der Eisenbahner“ leitete und rund um Aschersleben musizierte. Die Flucht aus Königsberg mit den noch kleinen Töchtern, der Neuanfang im Seeland, das Leben in Neu Königsaue und später in Aschersleben, die Frau sah Gesellschaftsordnungen kommen und gehen.

Soweit gesund bleiben will sie. Und vielleicht sitzen beim 104. Geburtstag die Ururenkel mit am Tisch.

(mz)