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Wintersport Wintersport: «Die neue Skimode ist da!»

Von Annika Graf 26.09.2006, 13:06
Unauffällig bunt - Zwar ist auf der Piste Farbe angesagt, auf grelle Töne wird aber verzichtet. (Foto: dpa)
Unauffällig bunt - Zwar ist auf der Piste Farbe angesagt, auf grelle Töne wird aber verzichtet. (Foto: dpa) Nike

München/dpa. - Die Farbpalette reicht von kräftigen Tönen bis zu Pastellfarben,aber auch erdige Naturtöne werden auf der Piste getragen, sagtJohanna Wild vom Verband Deutscher Mode- und Textil-Designer inWürzburg. So seien dunkles Pink, Blau, Rot oder Grüngelb, aber auchWeiß aktuell.

«Insgesamt sind die Farben aber etwas zurückhaltender», sagt NoraKühner vom der Internationalen Designer-Vereinigung Ideas mit Sitz inRorschach in der Schweiz. Gerade bei den Damen werden «gesoftete»,weichere Farben verwendet. Und auch die Herrenmodelle sind in derFarbauswahl eher gedeckt, häufig werden Armeefarben eingesetzt. «Nurvereinzelt gibt es mal einen Spritzer Orange», sagt Kühner.

Der Armeestil setzt sich bei den Männern in Camouflage-Musternfort. Bei den Damenmodellen werden Drucke mit Karos und großen Blumeneingesetzt, die teilweise überstickt werden. «Uns Damen ist halt dieRaffinesse wichtiger», sagt Nora Kühner. So konkurrieren auf denSkianzügen der Damen Goldfäden-Stickereien mit Swarovski-Kristallen.

«Unsere Winterkollektion zeigt eine gewisse Opulenz», bestätigtRegina Mittelman vom Münchner Hersteller Bogner. So werden zumBeispiel handbestickte Metallelemente und Perlen im Antik-Lookverarbeitet, die Kapuzen tragen Pelzverbrämungen. Ausgestattet mitsolchen Details, lassen sich die Jacken auch zum Après-Ski oder inder Stadt tragen.

Männer-Skimode soll dagegen mit Taschen und Reißverschlüssen vorallem funktional sein, sagt Johanna Wild. Ob für Liftkarte, Handyoder Taschentücher für die laufende Nase - für alles haben Designerkleine Taschen entworfen. Und die werden häufig auch plakativ alsoptische Akzente eingesetzt, sagt Nora Kühner. Dazu kommen starkeFarbblöcke und ein athletischer Schnitt. Der ist aber so gewählt,dass auch die Herren ihre Skijacken noch abends tragen können.

Und manche funktionelle Skimode liefert die entsprechende Technikgleich mit: Die Audex-Jacken und -rucksäcke des Herstellers Burtonsind mit technischen Systemen ausgestattet, die den Gebrauch vonBluetooth-fähigen Handys, iPods und MP3-Playern auf der Pisteermöglichen. Die Jacken verfügen zum Beispiel über spezielleSound-Taschen im Kragen, in die Ohrstöpsel für Handy und MP3-Playereingezogen werden können.

Figurbetonte Schnitte dominieren bei den Damenmodellen. «DieFrauen haben eine moderne, schöne Silhouette», beschreibt Isa Maunulavon der L-Fashion-Group aus Finnland, zu der unter anderem die MarkenLuhta und Skila gehören, die Mode der kommenden Saison.Stretch-Stoffe sorgen für die nötige Bewegungsfreiheit. Knappsitzende Hosen und Jacken können zum Teil durch Reißverschlüsse zumOverall verbunden werden, heißt es bei der Messe München, die dieInternationale Sporartikelschau (Ispo) ausrichtet.

Bei den Hüfthosen des Outdoor-Ausstatters Columbia wird Raffinessemit Funktionalität kombiniert. Schlaufen an der Jacke sorgen dafür,dass die Hosen dort bleiben, wo sie hingehören. Sie werden durch dieGürtelschlaufen gefädelt und per Druckknopf befestigt. Auch beimLabel Wild Roses wird Wert auf praktische Extras gelegt. «Wir achtenauf Details wie diagonale Reißverschlüsse, die nicht am Kinn stören,und abnehmbare Kapuzen», sagt Sprecher Tobias Geißler.

Bei allem Design stellen die Hersteller aber auch hohe Ansprüchean die Materialien: In vielen Skijacken findet sich im kommendenWinter das neue Comfort Mapping-System von Gore in Feldkirchen(Bayern), das auf die unterschiedlichen Wärmezonen des Körpersangepasst ist. «Die einzelnen Bereiche der Kleidung sind mitunterschiedlichen Materialien ausgestattet», erklärt Sprecher HansPeter Rudolph. Unter den Armen sind die Jacken zum Beispiel besondersatmungsaktiv - gleichzeitig erlauben die Ärmel besonders vielBewegungsfreiheit durch Stretch.

Ein ausgeklügeltes System liegt auch dem ACG Exotherm Parka vonNike zu Grunde. Die Jacke in knalligem Orange verfügt über ein vomHersteller selbst entwickeltes System zur Temperaturregulierung.Salomon hat ein neues Softshell-Material namens Advantex entwickelt:Es ist laut Hersteller besonders atmungsaktiv und bietet Schutz vorNässe.

SERVICE-KASTEN: Ski-Mode mit schützenden Elementen

Ski-Mode kann nicht nur gut aussehen, sondern auch einen gewissenSchutz bieten: Einige Hersteller bieten Ski-Kleidung mit integriertenProtektoren an. Diese seien ähnlich wie bei der Motorradkleidung indie Skijacken eingearbeitet, erklärt Nora Kühner von derInternationalen Designer-Vereinigung Ideas in Rorschach in derSchweiz. «Das sieht man den Jacken aber nicht unbedingt an.»

Unabhängige Protektoren, die nicht in die Kleidung eingebaut sind,beschränkten teilweise den Muskelaufbau, so Michael Berner vomDeutschen Skiverband in München. Daher seien integrierte Protektoren«eine gute Zwischenlösung für normale Hobbyskifahrer.» Eine guteMuskulatur sei auch nötig, um schlimmere Verletzungen bei einem Sturzzu verhindern. Einen Helm als Schutz bei Stürzen sollten allerdingsauch Hobby-Skifahrer immer tragen.