1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Weihnachtssterne: Weihnachtssterne: Farbenprächtige Begleiter durch die Adventszeit

Weihnachtssterne Weihnachtssterne: Farbenprächtige Begleiter durch die Adventszeit

Von Helga Panten 02.12.2004, 13:45

Bonn/dpa. - In den USA wird der Weihnachtsstern offiziell mit einem eigenen Tag geehrt. Hier zu Lande dagegen ist die Poinsettie, wie sie auch genannt wird, weit von einem Ehrentag entfernt, obwohl sie heute selbstverständlich zur Advents- und Weihnachtszeit gehört.

Der «Poinsettia Day» wird in den USA am 12. Dezember gefeiert. Wer sich das Datum zu Herzen nimmt, verschenkt eine der rot, rosa, pink, creme oder weiß leuchtenden Pflanzen. Der 12. Dezember ist der Todestag von Joel Poinsett, dem ersten US-amerikanischen Botschafter in Mexiko. Er begeisterte sich am prächtigen Rot des wilden Strauchs. 1828 sandte er ein paar Exemplare in die USA und brachte damit den Stein ins Rollen für die heutige Karriere der Euphorbia pulcherrima, der schönsten Euphorbie, wie der botanische Name übersetzt lautet.

Schon die Azteken kannten die Pflanze und verehrten sie als Symbol der Reinheit und Aufopferung. Ganz profan gewannen sie roten Farbstoff aus den Hochblättern. Zum Schminken und Färben von Stoffen wurden die Extrakte verwandt. Der Milchsaft, der bei Verletzung aus allen Pflanzenteilen austritt, diente zum Fiebersenken.

Die Pflanze blieb auch den spanischen Eroberern nicht verborgen. «Flores de Noche Buena», Blumen der Heiligen Nacht, nannten sie sie nach dem Zeitpunkt ihrer Blüte. Bald ersonnen sie eine christliche Weihnachtsstern-Legende: Ein mexikanisches Mädchen habe dem Jesuskind zu Weihnachten ein Geschenk in die Kirche bringen wollen. Es war arm und pflückte daher Stengel vom Feldrand. Als es diese vor den Altar legte, verwandelte sich der Strauß in prächtige Weihnachtssterne.

Hier gibt es noch keine Mythen rund um den Stern. Denn so richtig als Topfpflanze durchgesetzt hat er sich in Deutschland erst seit den Sechzigern. Damals lieferte die Sorte 'Paul Mikkelsen' die ersten Pflanzen, die nicht gleich die Hochblätter rieseln ließen.

Inzwischen erglühen die Sterne nicht nur Rot, Weiß und Rosa. Auch Sorten mit Blättern in Creme und Pink gibt es. Intensive Nachfrage gilt den Purpurtönen, die mit Sorten wie 'Burgundy' und 'Purple Reign' erst seit zwei Jahren angeboten werden.

In den Achtzigern sorgten die ersten zweifarbigen 'Marble'-Sorten für Aufsehen. Sie erfreuen mit Weiß oder Creme rund um ein rosa Blattzentrum, das zart getuscht sein kann wie bei 'Elegance Marble' oder strahlend auftrumpft wie das leuchtende Rosarot von 'Spotlight Marble'. Heiter wirken neuere zweifarbige Sorten wie 'Joker', bei denen unregelmäßige weiße Tupfer vom dunkelroten Grund strahlen.

Wie stark die Blattform das Bild der Weihnachtssterne beeinflusst, zeigen Sorten wie die rosa-weißen 'Strawberry and Creme' und 'Avantgarde'. Beide fallen durch tief gebuchtete Blätter auf. Ganz anders gibt sich 'Winterrose', die ihre Hochblätter zur Rosenform rundet und sich damit als Schnittblume eignet. Ungewöhnlich ist auch 'Caroussel' mit gewellten und gekräuselten Blättern.

Ob Flügel, Rosenform oder Stern, bei allen steht klassisches Rot mit 70 Prozent Anteil an allen verkauften Poinsettien an der Spitze. Weit dahinter rangieren die weißen Exemplare mit rund elf Prozent, gefolgt von den pinkfarbenen Sternen mit rund sechs Prozent. Ein wenig abgeschwächt hat sich dagegen der Trend zu blau, violett oder türkis gespritzten Sternen.