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Finanzpsychologie Warum messen wir Geld eine so große Bedeutung bei?

Was wollten Sie einmal werden, wenn Sie groß sind? Reich? Einer Studie zufolge verfolgt dieses Ziel sogar noch mehr als die Hälfte der Erwachsenen. Aber warum eigentlich?

Von dpa 18.08.2025, 00:05
Nicht einfach nur ein Tauschmittel: Oft messen Menschen Geld deutlich mehr Bedeutung bei.
Nicht einfach nur ein Tauschmittel: Oft messen Menschen Geld deutlich mehr Bedeutung bei. Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn

Köln/Berlin - Zwei Euro gegen eine Kugel Eis, 17 Euro gegen eine Stunde Arbeit: Eigentlich ist Geld ein neutrales Tauschmittel. Und doch ist es in den Köpfen vieler mehr als das. Es dient als Projektionsfläche und wird zum Beispiel gleichgesetzt mit Macht, Einfluss und Erfolg. Woher kommt das? 

„Wir laden es mit der Zeit emotional und moralisch auf“, erklärt Honorarberaterin Anica Schulz. Denn Geld zu haben, verschafft einem die Freiheit, sich ein Eis kaufen oder die Sicherheit, die Miete bezahlen zu können. Hat man es nicht, schämt man sich schnell dafür, dass man den Wochenendtrip mit den Freunden absagen muss oder blickt neidisch auf deren Eigentumswohnung. Denn auf diese Weise wird messbar, ob etwa die eigene Arbeitskraft dafür ausreicht, sich all die Dinge leisten zu können, die andere womöglich bereits haben.

Mit der emotionalen Aufladung geht es schon von klein auf los, weil die Einstellung der Familie zum Geld weitergegeben wird. „Es prägt uns, ob hier scharf gerechnet und gespart wird oder ob Geld großzügig vorhanden ist“, sagt Wolfgang Krüger, Psychotherapeut und Betriebswirt. Eine solche Vorprägung begleitet Menschen in der Regel ihr Leben lang im Umgang mit Geld.