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Versicherungen Versicherungen: Wie viel Hausratversicherung muss sein?

Von Oliver Mest 19.03.2004, 16:40
Um die Wohnzimmereinrichtung zu schützen, sollte man eine Hausratversicherung abschließen. (Foto: dpa)
Um die Wohnzimmereinrichtung zu schützen, sollte man eine Hausratversicherung abschließen. (Foto: dpa) dpa

Berlin/ddp. - Die meisten Haushalte in Deutschland haben ihren Hausrat gut versichert. Aus gutem Grund, denn alle paar Minuten wird irgendwo im Land eine Wohnung geknackt. Aber nicht jeder gut Versicherte braucht wirklich eine Police: Wer wenig Wertvolles in seiner Wohnung hat, der sollte überlegen, ob er überhaupt eine Hausratversicherung braucht. Denn zum einen sind Auszubildende und Studenten in der ersten eigenen Wohnung meist über die Eltern mit versichert. Und zum anderen ist der Hausrat oft so wenig wert, dass eine Versicherung kaum lohnt.

In diesen Fällen kann der Schutz also entbehrlich sein. Aber selbst wenn auf eine Versicherung nicht komplett verzichtet werden kann: Zumindest die Versicherungssumme sollte den eigenen Bedürfnissen angepasst und nicht blind nach den Vorgaben der Versicherer ausgesucht werden. Denn die Gesellschaften locken gerne mit einer festen Versicherungssumme von 600 bis 700 Euro pro Quadratmeter und verzichten dafür im Gegenzug auf das Recht, die Versicherungssumme bei Unterversicherung zu kürzen.

Viele Versicherte zahlen dann aber eine viel zu hohe Prämie, weil sie völlig überversichert sind. Niemand sollte sich deshalb auf die pauschale Schätzung verlassen, sondern vielmehr den tatsächlichen Wert des Hausrates berechnen. Am besten geht das wie bei einer Inventur: Alle Einrichtungsgegenstände in der Wohnung sollten bewertet und in eine Liste eingetragen werden. So kann man sicher sein, dass man wirklich richtig versichert ist und nicht zu viel Prämie zahlt. Ein weiterer Vorteil der Inventur-Methode: Bei einem Einbruch oder einem Brand kann der Versicherung auch gleich eine Liste aller Gegenstände im Haushalt gegeben werden. Bei wertvolleren Sachen empfiehlt sich eine Expertise oder zumindest ein Foto, damit es beim Ersatz solcher Sachen keinen Streit gibt.

Wer weiß, wie viel Schutz nötig ist, kann sich auf die Suche nach der passenden Police machen. Vergleichen sollten Verbraucher zunächst den Schutz für die Grundsicherung: Die schützt bei Schäden durch Feuer, Blitzschlag, Explosionen, Einbrüchen, Raub, ausgelaufenem Leitungswasser, Sturm und Hagel. Günstige Angebote finden Verbraucher zum Beispiel im Internet unter www.fss-online.de. Der erste Überblick zeigt: Mehr als zwei Euro pro Quadratmeter im Jahr sollte auch in teureren Regionen nicht gezahlt werden.

Wer mehr als diesen Grundschutz braucht, der muss ganz genau die Bedingungen studieren und sich ein konkretes Angebot machen lassen. Wichtig ist es daneben übrigens auch, sich für alle Eventualitäten abzusichern. Denn egal, ob ein Fahrrad mitversichert werden soll oder ein Freiberufler Versicherungsschutz für das Home-Office sucht: Alles das muss mit der Versicherung abgesprochen werden – sonst schauen die Verbraucher im Ernstfall in die Röhre.

Wer bereits eine Hausratversicherung hat und nur den Anbieter wechseln will, darf nicht die Kündigungsfristen beim alten Versicherer vergessen, um rechtzeitig aus dem Vertrag hreauszukommen. Bei den meist abgeschlossenen Standard-Verträgen mit einem Jahr Laufzeit ist eine Kündigung immer drei Monate vor Vertragsende möglich. Beim neuen Anbieter sollten Vorschäden der letzten Jahre wie zum Beispiel Einbrüche übrigens akribisch angegeben werden. Ansonsten droht im Ernstfall der Wegfall des Versicherungsschutzes, wenn später herauskommt, dass bei Vertragsschluss geflunkert wurde.