Verpacken überflüssig Verpacken überflüssig: Parfüms als Weihnachtsgeschenk

München/dpa. - Parfüm gehört zu den Klassikern unter dem Christbaum. Ob im Kino, im Fernsehen oder in Zeitschriften: Überall wird für neue Düfte oder altbekannte Klassiker als Weihnachtsgeschenk geworben. Und die Parfümerien erleben in den Wochen vor dem Fest die hektischste Zeit des Jahres. Mit Eau de Toilette und Co. wähnt sich der Schenkende auf der sicheren Seite - und oft muss er seine Fantasie nicht einmal mehr für eine schöne Verpackung strapazieren. Denn immer mehr Parfümeure bieten ihre Produkte als spezielle Weihnachts-Editionen in besonderen Flakons und außergewöhnlicher Umhüllung an.
Dabei wird der Verbraucher mit stetig wachsendem Aufwand umworben. «Die Weihnachtsausgaben werden von Jahr zu Jahr schöner und aufwendiger gestylt», sagt Elisabeth Riehemann von der Pressevertretung für die Duftlinien der Modeschöpfer Issey Miyake und Jean Paul Gaultier in München.
Dabei geht es nicht nur um eine besonders festlich gestaltete Verpackung, sondern zunehmend auch um spezielle Flakons. Diese finden sich nach Einschätzung von Sabine van Ommen von der Pressestelle des Herstellers Cosmopolitan Cosmetics in Berlin vor allem bei den Duftlinien von Modehäusern. Hier wird auch optisch der Stil der jeweiligen Haute-Couture-Linie aufgenommen.
Jean Paul Gaultier etwa hat für die kalte Jahreszeit den Flakon seines Dufts «Fragile» auf Minigröße schrumpfen lassen. 25 Milliliter fasst der golden schimmernde Flakon jetzt. Wie die große Originalausgabe wird auch er von einer Schneekugel geziert, in der Goldpailletten eine schlanke Frauenfigur umschweben. Auf die Minigröße setzt auch Thierry Mugler in diesem Jahr: Er verkleinerte den Flakon seines Duftes «Angel Innocent» ebenfalls auf 25 Milliliter Inhalt.
Die US-Designerin Carolina Herrera brachte dagegen eine limitierte «Silver Edition» ihres Duftes «212» auf den Markt. Der silberne Flakon soll für die reflektierenden Fassaden New Yorks, die rot aufgedruckte Schrift für Weihnachten stehen. Die rundliche Form der Fläschchen sei inspiriert von alten russischen Holzpuppen, in denen sich - wie in New York - immer wieder eine Überraschung verbirgt.
Je kleiner die Auflage der zu besonderen Anlässen gestalteten Fläschchen, desto begehrter sind sie bei Sammlern. Für besonders schöne Stücke werden hohe Preise gezahlt. Auf weltweit 500 Exemplare begrenzt ist beispielsweise die Weihnachtsausgabe 2002 von «Eau d'Hermès».
Bei dem französischen Hersteller haben die Weihnachtsausgaben bereits eine längere Tradition: Seit zehn Jahren bringe Hermès solche hochpreisigen Sammlerausgaben heraus, erzählt Verena Koetzle vom Unternehmen Clarins in Starnberg, das die Hermès-Düfte in Deutschland vertreibt. «Im Zeichen der Hand» lautet in diesem Jahr das Thema für die Gestaltung des Kristall-Flakons. Die Gravur zeigt eine schreibende Hand und soll eine Hommage sein an den Parfümeur Edmond Roudnitska, der einst das «Eau d'Hermès» schuf.
Issey Miyake beschränkte sich dagegen für die diesjährige Weihnachtsausgabe seiner Düfte auf die Gestaltung der Verpackung. Ein Tannenbaum aus transparentem Kunststoff umhüllt verschiedene Sets, bestehend etwa aus Parfüm und Körperlotion oder Duschgel.
US-Designer Tommy Hilfiger verpackt das Weihnachtsset seines Parfüms «Tommy Girl» - bestehend aus Duft und Duschgel - in eine passend gestylte Handtasche. Die Düfte «T for Him» und «T Girl» können in einer roten oder blauen Stoffbox unter den Weihnachtsbaum gelegt werden. Und Hilfigers Landsmännin Donna Karan packt das Eau-de-Parfum-Spray und das Duschgel ihrer Linie «DKNY» für das Fest der Feste in eine durchsichtige Kunststoffschachtel in leuchtendem Pink.
Ebenfalls auf Transparenz setzt Modeschöpfer Paco Rabanne: Er entwarf - passend zum Namen seines Duftes «Ultraviolett» - eine durchsichtige Muschel in Lila für das Damen-Weihnachtsset. Herren will er mit einem Koffer in der selben Farbe und dem selben Material beglücken, gefüllt unter anderem mit Eau de Toilette und Duschgel.
Doch es geht auch wesentlich auffälliger: Bei den aktuellen Weihnachtsverpackungen von Jean-Paul Gaultier etwa beginnen auf Knopfdruck sogar Mini-Glühbirnen zu blinken - und erleuchten so den transparenten Deckel der Geschenkbox, der eine stilisierte Winterlandschaft zeigt. Die Entwicklung solcher Spielereien ist laut Elisabeth Riehemann bei vielen Duftlinien Chefsache: «Gerade bei Designerdüften entwirft der Designer die spezielle Weihnachtsverpackung mit», so die Expertin.