Umfrage Umfrage: Hauptsache kalt und nicht zu üppig
Halle/MZ. - Bei den hohen Temperaturen hält sich der Appetit in Grenzen. Doch irgendwas muss man essen. Aber was? Die MZ hat sich einmal in drei Restaurantküchen Sachsen-Anhalts umgehört.
"Hauptsache kalt und nicht zu üppig", hat Oliver Bachmann, Küchenchef und Mitinhaber der Alchimistenklause in Halle, seit Einbruch der Hitzewelle festgestellt. Tomatencarpaccio mit griechischem Ziegenkäse, Matjes-Tatar mit Gurkentalern und seine geeiste Gurkensuppe sind derzeit der Renner bei den Restaurantgästen. "Keiner will bei solchen Temperaturen Eisbein mit Sauerkraut oder eine Wirsingkohlroulade essen", so der Koch. Deshalb habe man extra die Speisekarte den Temperaturen angepasst, die saisonale Spargelkarte ist den Sommermenüs gewichen. Vor allem Salate, Suppen und Fisch seien darin zu finden.
Auf die hochsommerlichen Temperaturen hat sich auch das Team rund um Thomas Beier vom Restaurant im Wippertal in Ilberstedt bei Bernburg eingestellt. Kleine, leichte Vorspeisen, vor allem frische Salate, und Fischgerichte bestimmen hier die Küche. Gebratenes Zanderfilet oder Forelle in Kräuterpanade kämen bei den Gästen gut an.
Besonders beliebt sei momentan die vegetarische Currypfanne. "Dazu dünstet man einfach Gemüse, wie zum Beispiel asiatische Sprossen, Wurzelgemüse, Zuckerschoten und Shiitake-Pilze, mit etwas Curry-Paste", sagt Restaurantinhaber Thomas Beier. Serviert an einer Kugel Reis sei so ein schnelles Sommergericht gezaubert.
Ein kleines Schmankerl für süße Gaumen hat Beier ebenfalls noch parat: "Der Kokos-Ball ist unsere Spezialität", verrät der Inhaber. Dahinter verbirgt sich eine Kugel Schokoladen-Eis, gebacken in einem Mantel aus Kokosflocken. "Das Dessert muss aber schnell gegessen werden", empfiehlt Beier. Denn sonst entgehe einem das Zusammenspiel aus warmem Kokos und kaltem Eis.
Kalte Speisen stehen auch im Schlosshotel Schkopau auf der Sommerkarte. Geeiste Rucola- und getrüffelte Kartoffelsüppchen stünden als Vorspeisen hoch in der Gunst der Gäste, schildert Küchenchef Danny Habel. Lauwarmer Ziegenkäse in Akazienhonig an sommerlichen Blattsalaten oder Maispoulardenbrust seien neu in die saisonale Karte aufgenommen worden.
Wenn es bei seinen Gästen dann doch einmal eine Hauptspeise zu essen geben darf, dann werde Fisch bevorzugt, so Habel. "Besonders gebratener Fisch, Garnelen und andere Meeresfrüchte bestellen die Leute derzeit. Das ist leicht und liegt nicht so schwer im Magen." Die Spezialität des Hauses: Carpaccio vom Lachs mit gebratenen Jakobsmuscheln.
Bei den Getränken sind sich die Küchenchefs einig: "Viel darf es immer sein bei den Temperaturen." Auf Kaffee und Alkohol verzichten die meisten. In "verdünnter Form", also als Latte Macchiato, Cappuccino oder Weinschorle, Diesel und Radler werden sie aber wieder gern getrunken.
Im Schkopauer Schlosshotel und in der halleschen Alchimistenklause hat man indes die Erdbeerbowle für sich entdeckt. Oliver Bachmann und Mitinhaber Sven Marschallek empfehlen das Mixgetränk für laue Sommernächte mit Freunden: "Chardonnay, Sekt, und Wasser mischen, frische Erdbeeren zugeben, und fertig ist die leckere Bowle mit etwa sechs Prozent Alkoholgehalt." Einen Tipp für die Hausfrau halten sie auch noch bereit: "Tomatensalat ist immer gut bei hohen Temperaturen. Der ist schnell zubereitet und schmeckt lecker."