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Tipps für Einsteiger Tipps für Einsteiger: Videochat mit gutem Bild und klarem Klang

19.04.2012, 17:20
Viele Webcams liefern inzwischen hochauflösende Bilder. Die können in dieser Qualität aber nur über einen schnellen und stabilen Internetzugang übertragen werden. (FOTO: DPA)
Viele Webcams liefern inzwischen hochauflösende Bilder. Die können in dieser Qualität aber nur über einen schnellen und stabilen Internetzugang übertragen werden. (FOTO: DPA) dpa-tmn

HALLE (SAALE)/MZ/DPA/DMN. - „Kannst du mich sehen?“ Dank Webcam und Mikrofon ist der Traumvom Videotelefon längst Realität – inzwischen sogar in HD.Für ein gutes Bild und klaren Klang sollte man allerdings einige Dingebeachten.

Telefonieren übers Netz ist beliebter denn je: Nach einerStudie von Eurostat im Auftrag des IT-Verbands Bitkom kommuniziertjeder fünfte Deutsche (21 Prozent) per Voice-Over-IP-Technologie (VoIP)mit Freunden im In- und Ausland. In anderen Ländern istInternettelefonie sogar noch beliebter, insgesamt hat jeder vierteEU-Bürger (28 Prozent) schon Erfahrungen damit gesammelt.

Flatrates für DSL und mobiles Internet erlauben die kostenloseVideokommunikation nicht mehr nur am PC, sondern auch am Handy, Tabletoder Fernsehgerät. Mehr als eine Webcam und ein Messenger-Programm sinddafür nicht nötig. 

Wirgeben acht Tipps zum Thema Videochat:

1. HD oder FullHD?

Viele Hersteller von Computerkameras werben mit besondershohen Auflösungen - dem Kunden springt in großen Lettern ein „HD“ aufder Verpackung entgegen. Das bedeutet aber nur, dass die Kamera miteiner Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten (720p) aufzeichnen kann.Echte HD-Bilder mit 1920 mal 1080 Pixeln schaffen nur Kameras mit derAufschrift „FullHD“. Solche Webcams sorgen theoretisch für eindetailreicheres Bild - zumindest solange die Internetverbindung nichtin die Knie geht. Sinkt die Auflösung, sinkt auch dieBildqualität. 

2. Autofokus undAufzeichnungselektronik sind wichtig

Viel entscheidender für die Bildqualität als die Auflösung sindandere Kriterien, sagt Thorsten Eggeling von der Zeitschrift „PC Welt“:„Wichtig ist zum Beispiel ein guter Autofokus, damit das Video beikleinen Bewegungen nicht unscharf wird.“ Ebenfalls relevant: DieQualität der Aufzeichnungselektronik und des Objektivs.

3. Preiswerte Kameras bietenschlechteres Bild

„Trotz gleicher Auflösung liefern besonders preiswerte Kamerasfür 20 bis 30 Euro fast immer ein schlechteres Bild als die etwasteureren Geräte für 60 bis 90 Euro“, sagt Eggeling. Nur mäßige Qualitätbei niedrigen Auflösungen haben in der Regel auch die integriertenWebcams von Notebooks oder Fernsehern mit Netzzugang – fürGelegenheitsnutzer und schlechte Internetverbindungen sind solcheGeräte in der Regel aber ausreichend. 

4. Abstand vom Mikrofon halten

Ob mit oder ohne Bild, Kommunikation erfolgt beiInternettelefonie vor allem über den Ton. Die Audioübertragung erreichtzwar nicht die Qualität eines Festnetzgesprächs, ist aber meistens auchnicht sonderlich schlechter als die eines Mobiltelefons, sagt RedakteurEggeling. Grundsätzich sei der optimale Abstand zum Mikrofon zubeachten: „Das Mikrofon am Display-Deckel des Notebooks ist vomSprecher schon relativ weit entfernt.“ Empfehlenswert ist in diesemFall eine Umstellung auf das meist näher am Sprecher sitzende Mikrofonvorne am Gerät. Gibt es kein eingebautes Mikro, ist ein Headset diebeste Lösung. 

5. Welche Software ist die beste?

Nach der Einrichtung der Hardware müssen sich Nutzer noch diepassende Software suchen. Eines der bekanntesten Programme ist Skype,das es für nahezu alle Betriebssysteme und auch für viele mobile Gerätegibt. Weitere beliebte Clients sind Windows Live oder GoogleTalk. Und Apple hat erst vor kurzem eine HD-Variante seinesDienstes Facetime eingeführt. Das Testurteil der Zeitschrift„Mac& i“ dazu ist allerdings harsch: „FaceTime ist bisher nurkompatibel zu sich selbst, kostet für ältere Macs Geld und beanspruchtim sogenannten HD-Modus Upload-Bandbreiten ab VDSL.“

6. Spezielle Programme für Gamer

Auch für Online-Gamer sind Chat-Clients interessant, weil siesich hier zum Beispiel für Spiele verabreden oder die Taktik dernächsten Runde besprechen können. Für die Bedürfnisse von Spielern gibtes spezielle Programme wie „TeamSpeak“ die so programmiertsind, dass sie den Rechner und die Netzwerkverbindung so wenig wiemöglich belasten. Nach Angaben des Computermagazins „PC Games“ ist aberauch Skype für solche Zwecke eine sinnvolle Alternative.

7. Integration in sozialeNetzwerke 

Vor dem Einzug in soziale Netzwerke machen die VoIP-Clientsebenfalls nicht halt. „Skype-Nutzer können das Programm auch mit demFacebook-Konto verbinden, Nachrichten direkt an ihre Freunde senden undsie zu einem Videochat auffordern“, erklärt „PCWelt“-RedakteurEggeling. Der läuft dann über das Facebook Video Plug-in, das von denTeilnehmern aber erst installiert werden muss. Ähnliche Funktionenfinden sich auch bei Netzwerken und Programmen wie Windows LiveMessenger, MySpace und LinkedIn. Nutzer von Google+ können sich mitihren Freunden per Google-Hangout zum Videochatverabreden.

8. Alten Camcorderals Webcam verwenden

Wer seinen alten Camcorder noch auf dem Speicher liegen hat,kann sich den Kauf einer teuren, neuen Webcam auch sparen undstattdessen die ausgemusterte Videokamera benutzen. Voraussetzung istallerdings, dass der Fernseher über einen analogen Composite- oderS-Video-Eingang verfügt. Alternativ lässt sich ein solcher Anschlussauch mit einem entsprechend ausgestatteten TV-Stick hinzufügen. ImHandel sind solche Adapter ab ungefähr 25 Euro erhältlich. (dpa)