Tipps für den Schulbeginn Tipps für den Schulbeginn: Plötzlich ist der Alltag völlig anders

Für Kinder ist die Einschulung ein großes Erlebnis, ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Experten erklären, wie Eltern ihren Nachwuchs und sich selbst am besten darauf vorbereiten.
Entspannt bleiben:
Kinder blicken zu ihren Eltern auf, nehmen sie als Vorbild wahr. Gerade sie sollten also entspannt auf das neue Kapitel Schule blicken, empfiehlt Waltraut Barnowski-Geiser. Sie ist Lehrerin, Musiktherapeutin und Autorin des Buches „Keine Angst vor der Schule - Was Eltern tun können“. Der Umgang der Eltern mit Stress, Leistung und der eigenen Schulvergangenheit habe großen Einfluss auf die Kinder, sagt sie. Sind Vater und Mutter unsicher angesichts des nahenden Schulbeginns, färbt das nach ihren Worten auf den Nachwuchs ab.
Pflichten auch daheim:
Auf den Lehrer hören, Hausaufgaben machen, pünktlich aus der Pause zurück sein. Mit Schulbeginn warten Pflichten auf das Kind. Besser klappt das, wenn Kinder das von daheim gewohnt sind. „Sechsjährige sollten schon ein kleines Maß an Selbstorganisation mitbringen“, sagt Maresi Lassek. Sie ist Direktorin einer Grundschule und Bundesvorsitzende des Grundschulverbands. Selbst das Zimmer aufräumen, morgens alleine anziehen und die Zähne putzen - kennt das Kind solche Routinen, fällt es ihm auch in der Grundschule leichter, Pflichten zu erfüllen.
Leistungsdruck abfedern:
Mit Schulbeginn tritt das Kind in die Leistungsgesellschaft ein. Eltern macht das oft nervös. Ist mein Kind gut genug, kommt es mit dem Stoff mit? Auf keinen Fall sollten Eltern ihren Sohn oder ihre Tochter diese Sorgen vorher spüren lassen, rät Barnowski-Geiser. Besser seien Zuspruch und Vertrauen.
Nicht zwanghaft Rechnen und Lesen üben:
Zählen und Lesen lernen Kinder in der Schule. Wenn sie es schon ein bisschen können, ist das toll. Eltern sollten das aber vorher nicht zwanghaft mit dem Nachwuchs üben, sagt Stefan Drewes, Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie beim Berufsverband Deutscher Psychologen. „Eltern fördern Kinder besser spielerisch bei Fertigkeiten, die sie schon beherrschen. Sei es beim Malen oder ersten Schreibversuchen.“
An den neuen Tagesablauf gewöhnen:
Jeden Morgen klingelt der Wecker zur gleichen Zeit - fünf Tage die Woche. Am besten übten das Kinder schon in den Wochen zuvor, rät Lassek. „Früh zu festen Uhrzeiten aufstehen und gemeinsam in Ruhe frühstücken, abends feste Schlafzeiten etablieren.“ Ansonsten könnte das Kind in den ersten Wochen müde im Unterricht sitzen. „Der Schulstart wird so unnötig belastet“, sagt Lassek. Auch die Erwachsenen müssen ihren Tagesablauf anpassen, was nicht immer einfach ist - zum Beispiel, wenn alle berufstätig sind. Wer ist morgens daheim, wenn das Kind sich für die Schule fertig macht? „Ein Erstklässler kann früh nicht komplett auf sich alleine gestellt sein“, sagt Psychologe Drewes. Der Ranzen soll ordentlich gepackt, die Stullen müssen für die Pausen fertig sein. Wenn das Kind nach einem ereignisreichen Tag aus der Schule kommt, sollte ebenfalls jemand daheim sein, rät Drewes.