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Telekommunikation Telekommunikation: So telefonieren Sie günstig ins Ausland

Von PHILIPP LAAGE 19.11.2010, 18:43

DÜSSELDORF/BERLIN/DPA. - Der Sohn geht für ein Semester nach Indien oder die Freundin nach Mexiko. Ihre Stimmen am Telefon zu hören, sorgt bei den Daheimgebliebenen für ein gutes Gefühl. Weniger erfreut sind sie dagegen, wenn der Blick am Ende des Monats auf die Telefonrechnung fällt. Denn planlos ins Ausland zu telefonieren, lässt die Verbindungskosten schnell explodieren. Dabei gibt es heute ganz unterschiedliche Wege, günstige Gespräche über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu führen. Manchmal sind sie sogar kostenlos.

"Die Telefonanbieter sind längst nicht mehr so teuer wie früher, als sich die Kosten für Auslandsgespräche schnell überschlagen haben", sagt Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Kunden haben häufig die Möglichkeit, zusätzliche Auslands-Optionen zu buchen: Anrufe in viele Länder der Welt sind dann kostenlos. Das sei oft schon ziemlich nützlich, manchmal bringe es aber auch nichts - etwa wenn das Zielland nicht in der Flatrate enthalten ist. Außerdem verlangen viele Anbieter trotz der Option für Anrufe in ausländische Mobilfunknetze einen satten Aufschlag von bis zu 30 Cent pro Minute.

Das Call-by-Call-Verfahren ermöglicht es, den eigenen Telefonanbieter zu umgehen. Der Anrufer wählt eine Vorwahl, und ein anderer Anbieter stellt die Verbindung her. Call-by-Call kann aber nur der nutzen, der einen Festnetzanschluss bei der Deutschen Telekom hat, erklärt Rafaela Möhl vom Telekommunikationsportal Teltarif aus Berlin. "Bei Telefonaten ins Ausland lässt sich im Vergleich zur Telekom oft mehr als die Hälfte sparen."

Der Weg zur günstigsten Vorwahl führt am einfachsten über einen Tarifrechner im Netz: Dort wählt der Nutzer sein Zielland aus und ob er ins Festnetz oder Mobilfunknetz telefonieren möchte, erläutert Möhl. "Die Rechner werden permanent aktualisiert und zeigen Nummern an, die gerade in dem Moment günstig sind." Anrufer sollten aber immer Call-by-Call-Nummern mit Tarifansage wählen. "Die Preise ändern sich manchmal von einem auf den anderen Tag", sagt Möhl. Weitervermittlungsdienste, auch Callthrough-Dienste genannt, können alle Anrufer nutzen - auch hierfür gibt es Tarifrechner. Bezahlt werden die Telefonate entweder im Voraus übers Internet oder über Calling-Cards mit Gesprächsguthaben, die immer noch in Internetcafés, Telefonläden und Kiosken angeboten werden. Bei Bezahlung im Nachhinein können Callthrough-Vorwahlen auch direkt gewählt werden, abgerechnet wird dann über die normale Telefonrechnung. Nach der Einwahl muss man eine PIN eingeben, die man vom Anbieter erhält. Ein Vermittlungscomputer leitet das Gespräch dann zur Zielnummer weiter, erklärt Möhl. Für Anrufer mit Festnetz-Flatrate sei die Einwahl bei Callthrough-Anbietern mit lokaler Festnetznummer sogar umsonst. Anrufer sollten sich beim Callthrough aber genau über die Konditionen informieren, empfiehlt Möhl. "Vielleicht ist der Minutenpreis bei einem Anbieter günstig, dafür kommt aber jedes Mal eine Einwahlgebühr hinzu."

Die Internet-Telefonie, diese Technologie wird auch Voice over IP (VoIP) genannt und funktioniert sowohl am PC als auch mit VoIP-fähigen Routern. "Wenn zwei Telefonierer den gleichen Anbieter haben, sind die Gespräche in der Regel weltweit kostenlos", sagt Manfred Breul vom IT-Verband Bitkom. Das Gespräch von PC zu PC läuft meist über Headset ab.