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Teenager nehmen Verhütung oft nicht ernst genug

12.05.2009, 13:01

München/dpa. - Gut jeder vierte Jugendliche in Deutschland (28 Prozent) hatte schon einmal Sex, ohne zu verhüten. Das hat eine repräsentative Studie im Auftrag der in München erscheinenden Jugendzeitschrift «Bravo» ergeben.

Damit hat sich der Wert seit dem Jahr 2006 verdoppelt: Damals hatten nur 14 Prozent der Jugendlichen schon einmal beim Sex auf ein Kondom oder die Pille verzichtet. An der Befragung der Firma iconkids & youth haben insgesamt 1228 Mädchen und Jungen zwischen 11 und 17 Jahren teilgenommen. Rund jeder zehnte Jugendliche (11 Prozent) gab an, er habe bei seinem «Ersten Mal» nicht verhütet. Als Gründe nannten die Betroffenen: «Wir haben nicht an Verhütung gedacht» und «Wir hatten keine Verhütungsmittel dabei». Im Alter von 16 Jahren hat fast jeder zweite Jugendliche (48 Prozent) bereits Sex gehabt, bei den 17-Jährigen sind es 64 Prozent.

Viele Jugendliche fühlen sich inzwischen zwar besser aufgeklärt als frühere Jahrgänge: So sagen mehr als 80 Prozent der 16- bis 17- Jährigen, sie wüssten «sehr gut» oder «eher gut» über Sexualität Bescheid. Vor drei Jahren lagen die Werte noch bei 67 beziehungsweise 72 Prozent. Dennoch haben viele Teenagern immer noch Wissenslücken, wenn es um Verhütung geht: So denkt zum Beispiel ein Viertel (26 Prozent), die «Pille danach» sei ein normales Verhütungsmittel. Und jeder Fünfte (21 Prozent) hält «Aufpassen» für sicher und glaubt fälschlicherweise, es reiche zum Verhüten aus, den Penis kurz vor dem Samenerguss aus der Scheide zu ziehen.