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Stern der Azteken Stern der Azteken: Der Weihnachtsstern weist den Weg zum Fest

15.11.2001, 10:02

Hamburg/gms. - Die Azteken im Hochland von Mexiko kannten den Weihnachtssternschon vor rund 600 Jahren. Er galt nicht nur als Symbol der Reinheit,sondern diente auch zur Herstellung von Medizin und Färbemitteln. Imwarmen Klima ihrer Heimat kann die Pflanze zu stattlichen Büschenheranwachsen und leicht vier Meter Höhe und Breite erreichen.

In kälteren Regionen wird der Weihnachtsstern als Topfpflanzegezogen. Von üppigen Exemplaren mit mehreren Blütenstielen, die 50Zentimeter hoch sind, bis zu Zwergen mit höchstens 20 Zentimeterngibt es im Fachhandel alle Variationen. Erst als es Ende derfünfziger Jahre einem kalifornischen Gärtner gelang, eine robusteLinie zu züchten, die auch unter den erschwerten Wachstumsbedingungenin zentralgeheizten Räumen zurecht kam, trat die schöne Mexikanerinihren winterlichen Siegeszug bei uns an. Beliebt und vertraut ist dieursprünglich strahlend rote Form. Daneben gefallen heute aber auchrosa, weiße und cremefarbene Weihnachtssterne.

Die attraktive Pflanze gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse.Zu ihren Verwandten zählen Stauden, Sträucher und sogar Bäume. Dasgemeinsame Merkmal dieser Pflanzengruppe ist ein klebriger, milchigerund giftiger Saft, der heraus tritt, wenn Blätter oder Zweigeverletzt werden. Die zweite Gemeinsamkeit sind die Blüten. Sie sindklein und völlig unscheinbar. Umso auffallender in Form und Farbesind dagegen die Hochblätter, die Brakteen genannt werden, welche dieBlüten umgeben.

Beim Kauf eines Weihnachtssterns sollte unbedingt darauf geachtetwerden, dass die Hochblätter zwar bereits ausgefärbt, dieBlütenknospen in der Mitte aber möglichst noch geschlossen sind odersich gerade erst öffnen. Das ist die beste Gewähr für Frische unddafür, dass die Zimmerpflanze noch über einen langen Zeitraum hinwegblühen wird.

Nicht gekauft werden sollten Exemplaren, die vor dem Blumenladengestanden haben, selbst wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunktliegen. Innerhalb weniger Tage würden die Blätter vergilben und abfallen. Denn der Weihnachtsstern mag Extremenicht und reagiert verschnupft auf Zugluft, kalte und nasse Füße undWechselbäder zwischen warm und kalt. Temperaturen um 20 Grad, einheller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und gleichmäßigeFeuchtigkeit sind die Voraussetzung für sein Wohlbefinden. Dazu gehört auch, dass die Luft nicht zu trocken ist und die Fensterbank nicht zu kalt. Gelegentliches Einnebeln mit der Blumenspritze undvorsichtiges Düngen im Abstand von 14 Tagen werden dankbar von ihm angenommen.

Trotz aller Fürsorge ist es irgendwann zwischen Neujahr und Osternvorbei mit der Pracht. Wem es schwer fällt, sich von der welken Schönheit zu trennen, kann den auch Versuch wagen, den Weihnachtsstern im nächsten Herbst wieder zum Blühen zu bringen.Verblühte Blätter müssen dann abgeschnitten und das Gießeneingestellt werden. Im Frühjahr kommt sie dann in frische Blumenerde,wird kräftig zurückgeschnitten und regelmäßig gewässert. Ab Junisollte sie wieder gedüngt werden.

Als eine so genannte Kurztagspflanze benötigt der Weihnachtssternzur Blütenbildung mindestens zwölf Stunden absolute Dunkelheit proTag. Schon der schummerige Schein einer Straßenlaterne kanndie Blütenbildung verhindern. Daher sollte dem Weihnachtsstern von Oktober an täglich frühabends ein Karton übergestülpt werden, um dasLicht entsprechend lange auszusperren. Sonst kann ein Lichtstrahl denLohn aller Bemühungen um die weihnachtlichen Blütensterne zunichtemachen.