Sicherheit Sicherheit: Einatmen von Kohlendioxid endet schnell tödlich
Berlin/Hamburg/dpa. - «Besonders gefährlich ist, wenn Brandopfer im Schlaf überrascht werden oder die Rauchentwicklung zu spät oder gar nicht entdeckt wird», erklärt der Experte. In diesem Fall atmen die Bewohner hochgiftiges Kohlenmonoxid ein. «Nur drei Mal eingeatmet, kann Kohlenmonoxid bereits zu Bewusstlosigkeit führen.» Nach etwa zehn Atemzügen sei ein Mensch tot.
Eine der häufigsten Brandursachen im Haushalt ist leichtsinniger Umgang mit offenem Feuer. «Immer wieder verursachen zündelnde Kinder zu Hause Brände», sagt Susanne Woelk von der Aktion Das sichere Haus in Hamburg. Deshalb sollten Zündhölzer und Feuerzeuge nicht herumliegen.
Auch unbeaufsichtigte Kerzen können Ursache für einen Brand sein. Teelichter müssen immer auf einen feuerfesten Untergrund oder in geeignete Gefäße gestellt werden, sagt Birkholz. Denn der heiße Aluminium-Behälter um das Teelicht könne Holztische oder Stoffdecken entzünden.
Elektrogeräte sind ebenfalls ein Gefahrenherd. So kann beispielsweise die starke Erwärmung eines Fernsehers einen Brand verursachen. «Deshalb sollte das TV-Gerät möglichst frei stehen», rät Woelk. So werde die Betriebswärme an die Umgebung abgegeben.
Immer wieder kommt es zu Bränden durch alte Elektroleitungen. «Die von maroden Elektroinstallationen ausgehenden Gefahren werden von vielen unterschätzt», sagt Diplom-Ingenieur Klaus Jung vom Fachverband für Energie-Marketing und -Anwendung in Frankfurt/Main. Denn in älteren Gebäuden entsprächen die elektrischen Installationen nur den Anforderungen aus der Entstehungszeit. Für den gleichzeitigen Betrieb von Computer, Wäschetrockner, Spülmaschinen und Stereoanlage seien sie nicht ausgelegt.
Zudem fehlen häufig Steckdosen für die vielen technischen Geräte. Hausbewohner greifen daher zu Mehrfachsteckdosen, was aber zu einer dauerhaften Überlastung der Leitungen führen kann. Laut Jung erwärmen sich die Isolationsleitungen in Folge der Dauerbelastung. In alten Fachwerkhäusern oder bei Holzkonstruktionen könne so ein Schwelbrand entstehen.
Auch in der Küche ist Vorsicht geboten: Fett darf nie unbeaufsichtigt im Topf oder der Pfanne erhitzt werden. Denn das Fett kann sich innerhalb weniger Minuten entzünden. «Brennt es, sollte es niemals mit Wasser gelöscht werden, weil dadurch eine Fettexplosion ausgelöst wird», warnt Birkholz. Weniger gefährlich sei, die Flammen mit dem Topfdeckel oder einer speziellen Löschdecke zu ersticken.
Für den Notfall sollte ein Feuerlöscher vorhanden sein. «Er sollte an einem leicht zugänglichen Ort etwa hinter der Gardine stehen», rät Birkholz. Der Feuerlöscher muss funktionsfähig sein. Wichtig sei zudem, dass die Bewohner wissen, wie sie ihn bedienen müssen.
Vor tückischem Qualm warnen Rauchmelder. «In bundesdeutschen Privatwohnungen ist der Einbau von Rauchmeldern allerdings bisher nicht gesetzlich vorgeschrieben», kritisiert Woelk. Dabei könnte ihren Angaben zufolge durch die Warngeräte die Zahl der Brandopfer pro Jahr um die Hälfte gesenkt werden.
Die meisten Rauchmelder arbeiten nach einem optischen Prinzip mit Streulicht. In regelmäßigen Abständen werden in der Messkammer des Rauchmelders Lichtstrahlen ausgesendet. Gelangt Rauch in die Messkammer, werden diese Lichtstrahlen abgelenkt und treffen auf eine Fotozelle, die dann sofort einen schrillen Alarmton auslöst.
Wie viele Rauchmelder angebracht werden sollten, richtet sich nach der Größe der Wohnung. In Appartements reicht in der Regel ein Rauchmelder in der Mitte des Zimmers aus, sagt Woelk. Bei einer Dreizimmerwohnung sollte wenigstens ein Rauchmelder im Flur angebracht werden. Gibt es mehrere Etagen, empfiehlt es sich, in jedem Flur einen Rauchmelder zu installieren.
Vorsicht ist bei Räumen geboten, in denen viel Staub oder Wasserdampf entsteht. Dort könne leicht ein Fehlalarm ausgelöst werden, sagt Woelk. Daher sollten Rauchmelder weder in der Küche noch im Badezimmer installiert werden.