Schlafzimmer Schlafzimmer: Kerzen statt Krempel

Rheda-Wiedenbrück/Nürnberg/dpa. - Das Schlafzimmer ist in vielen Wohnungen kein sonderlich romantischer Ort: Neben Bett, Schrank und Nachttisch werden hier oft auch Bügelbrett, Koffer, Staubsauger oder andere sperrige und störende Dinge untergebracht. Die richtige Einrichtung kann das Schlafgemach jedoch auch bei wenig Platz zu einem gemütlichen Raum machen.
«Schlafzimmereinrichtungen gibt es als Systemschlafzimmer mit Schrank, Bett und Nachttisch in einheitlichem Stil und Material», sagt Claudia Rethmann vom Hersteller Interlübke in Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen). Immer häufiger würden jedoch auch individuelle Kombinationen aus Einzelmöbeln gewählt.
Dabei steht das Bett im Mittelpunkt: Neben klassischen Gestellen aus Holz sind Eisenbetten und Flechtbetten modern. Beliebt sind außerdem Polsterbetten: «Bei dieser Bettenart sollten die Polstermaterialien und die Bettabdeckungen leicht zu pflegen und luftdurchlässig sein», rät Doris Haselmann von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel in Nürnberg. Besonders im Kopfbereich sollten pflegeleichte Materialien verarbeitet sein. Noch besser seien abziehbare Kopfteilbezüge, -schürzen oder -hussen.
Bei der Wahl des richtigen Bettes geht es aber nicht nur um Design, Farbe und Form: «Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf und einen gesunden Rücken ist vor allem die Qualität des Innenlebens», sagt Georg Stingel von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) in Selsingen (Niedersachsen). Optimal für einen gesunden Rücken sei ein auf den Körper abgestimmtes Bett. Matratze und Lattenrost müssen die Wirbelsäule so abstützen, dass sie ihre natürliche Form behält. Bei Rückenbeschwerden sollte auf spezielle Bettensysteme zurückgegriffen werden.
Um entspannt schlafen zu können, müssen auch die Abmessungen des Bettes stimmen: «Das Bett sollte mindestens 20 Zentimeter länger als man selbst sein», sagt Rückenexperte Stingel. Standardbetten mit zwei Metern Länge seien deshalb für Schläfer, die größer als 1,80 Meter sind, eigentlich schon zu kurz. Aber auch an der Breite dürfe nicht gespart werden. Ein Einzelbett sollte mindestens einen, ein Doppelbett zwei Meter breit sein. Jeder zusätzliche Zentimeter bedeute mehr Schlafkomfort.
«Da der Körper auch schon geringe Temperaturunterschiede wahrnimmt, sollten Matratze, Decke und Kissen die Körpertemperatur auf konstanter Höhe halten», rät Haselmann von der Gütegemeinschaft Möbel. Eine gute Kombination aus Bettzeug und Matratze nehme außerdem Feuchtigkeit auf und gebe sie nach außen ab.
Ist die Bettenfrage geklärt, müssen Kleidung, Bettwäsche und Handtücher möglichst geschickt untergebracht werden. «Viel Stauraum bieten großzügige Kleiderschränke», sagt Haselmann. Mit geschlossenen Fronten wirkten sie aber oft klobig und sperrig. Modelle mit Milchglasscheiben zum Beispiel, die das Innere des Schrankes durchscheinen lassen, sehen dagegen leichter aus.
Eine Platz schaffende Variante zum klassischen Kleiderschrank sind begehbare Schränke: «Bei dieser Schrankart kann mit Schiebetüren eine ganze Wand vom Raum abgetrennt werden», sagt Rethmann. Der hinter den Schranktüren entstehende Raum lasse sich nach vorgefertigten Programmen ausstatten. Ein kostengünstige Alternative ist die Einrichtung mit Regalen, Kleiderstangen und Containern nach eigenem Geschmack. Meist finden neben der Kleidung auch sperrige Teile in begehbaren Schränken Platz.
Wenn das eigene Schlafzimmer eher ein ungemütlicher Lagerraum ist, muss es aber nicht in jedem Fall völlig umgeräumt werden: «Um sich wohler zu fühlen, kann aus einem überquellenden Kleiderschrank nicht benutzte Sommer- beziehungsweise Winterkleidung unter dem Bett in einer Unterbettkommode verstaut werden», rät Haselmann. Auch Truhen eigneten sich gut dafür. Neue Accessoires wie Gardinen, Überwürfe oder Kerzen tragen außerdem zur Gemütlichkeit bei.