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Sanieren Sanieren: Dämmung für den Altbau

Von STEPHANIE HOENIG 15.05.2009, 13:35

BERLIN/DPA. - Viele Altbauten lassen sich mit Wärmedämm-Verbundsystemen, vorgehängten Fassaden und Wärmedämmputz von außen dämmen. "Bei aufwendigen Fassaden kommt eine Außendämmung nicht in Frage", sagt der Architekt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung in Berlin. Hier müsse von Innen gedämmt werden.

"Die Innendämmung ist immer dann das richtige System, wenn eine Außendämmung nicht in Frage kommt", sagt Rolf Born vom Institut Wohnen und Umwelt (Iwu) in Darmstadt. Der nur mäßige Wärmeschutz der Außenwände könne etwa bei Fassaden mit Ornamenten durch eine Innendämmung verbessert werden, ohne die Straßenansicht zu verändern. Die Rückfront solcher Gebäude sei allerdings häufig weder mit Ornamenten noch mit Außenputz versehen. Diese Gebäudeteile könnten mit einer Thermohaut oder Vorhangfassade von außen gedämmt werden.

Eine Innendämmung sei im Gegensatz zur Außendämmung anspruchsvoller in der Konzeption und Ausführung und sollte deshalb nur nach Berechnung von entsprechenden Fachleuten ausgeführt werden, heißt es bei der Deutschen Energie-Agentur in Berlin. Schließlich liege die Außenwand bei Dämmung der Innenflächen weiterhin im kalten, ungedämmten Bereich, und es bestehe die Gefahr von Bauschäden durch Tauwasser.

Bei der Innendämmung sollten die angrenzenden Bauteile wie Decken, Bodenanschlüsse, Innenwände, Sturz- und Brüstungsbereich der Fenster mit in die Planung einbezogen werden. Diese problematischen Bauteilecken müssten auf den Wärmedurchgang berechnet werden, um sicherzustellen, dass kein Tauwasserniederschlag in der Wandkonstruktion zu befürchten sei. Innendämmungen haben aber auch Vorzüge. Sie lassen sich relativ einfach anbringen und sind nicht an bestimmte Renovierungsmaßnahmen zeitlich gebunden, erläutert das Iwu.

Es sei aber sinnvoll, diese Maßnahme mit einer Erneuerung von Tapeten, Fenstern oder Innenputz zu verbinden. Auch im Rahmen einer Wohnungsmodernisierung oder beim Beheben von Feuchte- oder Schimmelschäden biete es sich an, von innen zu dämmen. Die Innendämmung steht nach Angaben des Iwu zu Unrecht in dem Ruf, Feuchte- oder Schimmelschäden zu verursachen. Die Zahl solcher Schäden nach Innendämmmaßnahmen beruhe stets auf einer unsachgemäßen Ausführung der Dämmung. In vielen Fällen funktioniert die Innendämmung nur mit einer Dampfbremse in Zusammenhang mit einer luftdichten Ausführung. Die Dampfbremse hat laut Iwu die Aufgabe, Bauschäden zu vermeiden, indem sie den Feuchtetransport durch Wasserdampfdiffusion auf ein unschädliches Maß reduziert. Gewährleistet sie auch die Luftdichtheit, muss mit absoluter Präzision gearbeitet werden: Denn verbleiben Fugen und Ritzen an den Stößen oder Anschlusspunkten, kann hier feuchtwarme Raumluft einströmen und hinter der Dämmung auf der kalten Außenwand-Innenoberfläche zu Tauwasser auskondensieren.