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Retro Retro: Das Revival der 50er und 60er Jahre in der Mode

Von Britta Schmeis 09.03.2004, 12:45
Sophia Loren lässt grüßen. (Foto: dpa)
Sophia Loren lässt grüßen. (Foto: dpa) H&M

Berlin/München/dpa. - Schmale Kostüme mit kurzen Jäckchen, Twinsets und Kurzgriff-Handtaschen gehören in diesem Sommer ebenso zum stilvollen Retro-Auftritt wie Glockenröcke in Pastelltönen, Ballerinas und riesige Sonnenbrillen.

Die Jahrhundertmitte sei zwar einerseits von Spießigkeit und Engstirnigkeit geprägt gewesen, sagt Elke Giese vom Deutschen Mode-Institut in Berlin. «Das Faszinierende an den fünfziger Jahren ist aber der damalige Optimismus, die Aufbaustimmung», sagt die Expertin.

Mit «Heile Welt und Schleifen-Romantik der Fifties» umschreibt auch die Modemarke Hallhuber in München ihre Frühlings- und Sommerkollektion «Bow Wow». «Kleider und Röcke bestimmen den Look, mal ausgestellt, mal aufgedreht bis hin zum großgepunkteten pinken Tellerrock», sagt Hallhuber-Sprecher Kristian Kasper.

Die Leichtigkeit der fünfziger Jahre greift auch das schwedische Modehaus H&M auf. «Die schmal geschnittene, aber keinesfalls eng anliegende Hose ist der Newcomer», erklärt Mathias Geduhn von H&M Deutschland in Hamburg. Zur Jeans kann ein sportliches Polo-T-Shirt getragen werden - ein Styling, das James Dean in seinen Filmen bekannt machte. Die Röcke sind schmal und bisweilen superkurz.

Die schmalen Unterteile werden mit Feinstrick kombiniert, entweder als Twinset oder als Top mit U-Boot-Ausschnitt und Dreiviertel-Arm. Auch taillierte Blusen und Hemden liegen im Trend. «Die Mode der fünfziger Jahre war sehr busenbetont, das taucht auch in den aktuellen Kollektionen auf», erklärt Modeexpertin Giese.

«Wer[0x2019]s tragen kann und tragen will, wählt dazu Hot-Pants», sagt Cissy Junginger von Esprit. Das Modeunternehmen aus Ratingen bei Düsseldorf setzt auch bei den Accessoires auf die 50er Jahre. Tupfen- oder Basttasche, viereckige Halstücher und Flip-Flops geben dem Dolce-Vita-Look zusätzlichen Pep.

Rena Lange aus München setzt bei Anzügen und Kostümen auf scharf Geschnittenes. Die schmale Silhouette soll weibliche Proportionen ins Rampenlicht rücken. Frühlingshafte Tweedstoffe, raschelnde Seide und strukturierte Baumwolle stehen für Glamour und Exklusivität.

Auch der leichte Sommermantel feiert ein Comeback. «Die neuen Modelle sind schmal und knielang», erklärt die Designerin Barbara Stulier aus Tiersheim in Bayern. Die Perlenkette und eine über die Schulter geworfene Strickjacke runden das elegante Outfit ab.

Mit dem Rückgriff auf die sechziger Jahre kehren dann grafische Farbkontraste, der Minirock und die klare Linie zurück. Dabei dominieren schwarz-weiße Kontraste. Kragen, Hals- oder Arm-Auschnitt sind andersfarbig abgesetzt, Taschen oder Gürtellaschen ebenso.

Bei der Schuhmode setzten sich neben den nach wie vor aktuellen Flip-Flops flache Ballerinas durch. «Es gibt sie in Pastelltönen, Weiß oder Schwarz, aus Lack- oder Veloursleder, schlicht oder mit Schleife oder Schnalle», so das Schuhhaus Görtz in Hamburg. Und wer es lieber hochhackig mag, trägt Pumps mit Keil- oder Pfennigabsätzen.