Wiesn 2014 Wiesn 2014: Alles, was man zum Oktoberfest wissen muss

Bier
Die Wiesn-Maß überschreitet in diesem Jahr erstmals die magische 10-Euro-Grenze, wie bereits Anfang Juni bekannt wurde. Sie kostet zwischen 9,70 Euro und 10,10 Euro. Im vergangenen Jahr lagen die Preise zwischen 9,40 Euro und 9,85 Euro.
Der diesjährige Wiesn-Bierkrug wirbt mit einem Bussi und einem verliebten Paar in kunterbunten Farben für das größte Volksfest der Welt.
Über den küssenden Mündern des Paares endet das Bild - die Gesichter fehlen. Mitten im Bild dafür: die Maß Bier, eine Brezel und ein Lebkuchen-Herzl. Im Jahr 1978 begann die Stadt München damit, zur Wiesn einen Sammlerkrug auf den Markt zu bringen. Manche Exemplare sind mittlerweile ein paar Hundert Euro wert.
Dirndl
Während die Dirndl der vergangenen Jahre häufig pompös glitzerten und glänzten, ist nun Zurückhaltung geboten.
Trendige Pastell- und Nudefarben dominieren. Auch mit den klassischen Trachtenfarben wie Rot, Brombeere, Blau oder Grün ist man perfekt angezogen. Edel und trotzdem nicht schrill sind Brokatstoffe mit kleinen Blumenmustern. Wichtig: Bindet die Dirndlträgerin ihre Schürze auf der linken Seite, ist sie noch zu haben, rechts hingegen bedeutet vergeben.
Bei den Schuhen sind weiterhin Pumps und Ballerinas angesagt. Grobe Haferlschuhe und Cowboystiefel sind absolute No-Gos.
Festzelte
Auf der Wiesn gibt es rund 114.000 Sitzplätze, das größte Festzelt mit rund 10.000 Sitzplätzen ist das Hofbräu. Geöffnet werden die Bierzelte werktags um 10 Uhr, geschlossen um 23.30 Uhr. Der letzte Bierausschank findet um 22.30 Uhr statt. Ausnahmen sind Käfer's Wiesnschänke und das Weinzelt, beide haben bis 1 Uhr nachts geöffnet.
Nach knapp 20 Jahren gibt es wieder einen Wechsel bei den großen Wiesn-Wirten: Anstelle des Hippodrom-Festzeltes finden Besucher in 2014 das neue „Marstall Oktoberfestzelt“ auf dem Standplatz direkt am Haupteingang. Das Hippodrom gehörte neben Kufflers Weinzelt und Käfer's Wiesnschänke zu den Zelten mit der höchsten Promi-Dichte und hatte eine mehr als 100-jährige Tradition. Wirt Sepp Krätz verlor nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung jedoch seinen Wiesn-Platz.
Vieles ähnelt im Marstall dem Vorgänger: Champagnerbar, Tischdecken und erlesene Speisekarte - vom Tartar vom Wagyu-Ochsen über Hendl und bis zum veganen Holzfäller-Tofu-Pflanzerl. Das Zelt soll trotzdem familienfreundlich sein: Hostessen sollen Eltern mit Kindern helfen, einen passenden Platz zu finden - wo es etwas ruhiger ist oder Raum ist für den Kinderwagen.
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Hotelpreise
Die Hotelpreise in München ziehen zum Oktoberfest kräftig an. Das Buchungsportal HRS hat aus seinen eigenen Daten einen mittleren Zimmerpreis von 213 Euro pro Nacht ermittelt. Er liegt knapp 95 Prozent über dem Jahresdurchschnitt von 109 Euro. Während der Wiesn übernachten Gäste also für das Doppelte wie im restlichen Jahr. Vom 26. auf den 27. September kommt Wiesnbesucher eine Übernachtung am teuersten zu stehen: Hier liegt der Durchschnittspreis bei 239 Euro, was einem Aufschlag von 119 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise nach den HRS-Daten allerdings stabil geblieben: Auch 2013 lag der Wiesen-Durchschnitt bei 213 Euro pro Nacht.
Lederhose
Für den Mann: Wenn die Männerweste aus dem gleichen Stoff wie das Dirndl und ähnlich gemustert ist, sehen alle, dass man zusammengehört. Ansonsten können Männer Socken und Hemd farblich abstimmen. Auch eine Fliege mit passendem Einstecktuch ist ein absoluter Hingucker.
Für die Frau: Auch die Frau kann zur Lederhose greifen. Die gibt es auch bunt verziert oder mit topmodischen Nieten versehen. Als feminines Gegenstück zur Lederhose gibt es in diesem Jahr neu den Lederhosenrock.
Neuheiten
Eine unheimliche Begegnung der dritten Art erfahren nervenstarke Besucher der neuartigen Simulation Encounter. Hula-Hula auf dem Oktoberfest offeriert das Laufgeschäft „Big Bamboo“ mit hawaiianischen Südseezauber. Gäste der Oidn Wiesn können auf dem Springpferdekarussell „Evergreen“ aus dem Jahr 1910 nostalgisches Karussellvergnügen auskosten.
Auch für Kinder gibt es dort neue Highlights: Ein klassisches Märchen-Hängekarussell von 1905 zum Fahren und zum Kaufen der Ballon-Dackel „Münchner Wastl“. Einen authentischen Raumeindruck aus der Zeit um 1900 vermittelt ebenfalls auf der Oidn Wiesn eine Schießbude mit mechanischen Zielscheiben, die sich bei jedem Treffer bewegen. Neben der neuen Festhalle „Marstall“ der Wirtsfamilie Able betreibt Erich Hochreiter erstmals die „Kalbsbraterei“. Baumstriezel aus gebackenem Hefeteig bietet das Ehepaar Triska in diesem Jahr auf der Wiesn 2014 erstmals an.
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Reservierung
Offizielle Reservierungen für ein Festzelt auf dem Oktoberfest sind in diesem Jahr nicht mehr möglich. Ein Grund dafür, warum die Preise für entsprechende Angebote im Internet derzeit durch die Decke gehen. Dabei sind die regulären Reservierungen eigentlich kostenlos. Allerdings liegt der Mindestverzehr pro Person zwischen 35 und 80 Euro. Bei einer Reservierung vom Schwarzmarkt ist hingegen nicht einmal sicher, ob man damit überhaupt ins Festzelt kommt. Oktoberfestbesucher sollten deshalb von solchen Angeboten lieber die Finger lassen.
Auf ein zünftiges Bier in einem der großen Festzelte müssen Besucher deshalb nicht unbedingt verzichten: Unter der Woche dürfen die Wiesenwirte nur bis 17 Uhr Reservierungen für das Mittelschiff entgegennehmen. Und selbst dann müssen sie ein Drittel der Plätze dort für Spontanbesucher freihalten. An den Wochenenden und am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober ist das gesamte Mittelschiff reservierungsfrei.
Die freien Plätze sind jedoch besonders an Sonn- und Feiertagen heiß umkämpft, so dass es zu langen Wartezeiten kommt. Oder das Zelt wird sogar wegen Überfüllung geschlossen.
Spar-Tipp
Gute Gelegenheiten für einen preiswerten Wiesn-Bummel geben zwei Familientage (23. und 30. September, jeweils bis 18 Uhr) und die wochentägliche „Mittagswiesn“ (Montag bis Freitag, jeweils 10 – 15 Uhr, nur bei Geschäften mit dem Mittagswiesn-Plakat).
Ursprung
Seinen Ursprung fand das Oktoberfest anno 1810 in den Hochzeitsfeierlichkeiten des Kronprinzen Ludwig, des späteren Konig Ludwig I. von Bayern, und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen.
Nach ihr ist auch das Festgelände mitten in der Stadt benannt: die Theresienwiese, von den Einheimischen liebevoll zur „Wiesn“ verkürzt. 24 Oktoberfeste mussten bisher ausfallen – in den Kriegs- und Nachkriegsjahren, wegen Cholera-Epidemien in den Jahren 1854 und 1873. In diesem Jahr findet die Wiesn zum 181. Mal statt.
Zusatz-Infos
Beginn: Samstag, 20. September, 12 Uhr Anstich; Ende Sonntag, 5. Oktober, 23.30 Uhr. Unter www.oktoberfest.eu können alle aktuellen Informationen über das Oktoberfest und das Wiesn-Zelte-Barometer abgefragt werden.
(mit dpa)







