Virales Marketing Virales Marketing: Wie Flugsicherheitsvideos für Millionen Klicks sorgen

Köln - Wer mit dem Flugzeug unterwegs ist, musste sich bisher auf endlose Sicherheitseinweisungen einstellen.
Doch trockene Vorträge über Sauerstoffmasken und Co sind nun passé, immer mehr Fluggesellschaften investieren in spektakuläre Flugsicherheitsvideos.
Kleine Blockbuster als Sicherheitsinstruktionen
Was an das Video „Supergeil“ der Supermarkt-Kette Edeka erinnert, scheint auch für Fluggesellschaften zu funktionieren. Immer mehr Airlines verpacken ihre Sicherheitsvorschriften in kurze Videoclips. Die Regisseure inszenieren aufwändige Choreographien, als Protagonisten agieren Fantasy-Helden oder Fußball-Ikonen und namenhafte Komponisten kümmern sich um die musikalische Untermalung. Aufnahmen, die viel Zeit in Anspruch nehmen und hohe Kosten mit sich bringen.
Doch der Aufwand lohnt sich. Die Amerikanische Airline Virgin erreichte als Vorreiter mit ihrem 5-minütigen Clip fast 11 Millionen Klicks auf YouTube. Hier nehmen tanzende Stewardessen einer Nonne ihr Handy aus der Hand und ein kleines Mädchen rappt die Handhabung der Sauerstoffmasken. Allein in den ersten beiden Wochen wurde das Video mehr als 400.000 Mal auf Facebook geteilt und 17.000 Mal getwittert.
Geteilte Meinungen
Die Einstellungen der Fluggesellschaften sind unterschiedlich. Air New Zealand, Turkish Airlines und Condor ziehen nach, die Lufthansa hält sich zurück. Dort, wo auf der einen Seite gerne der Sicherheitsaspekt des Videos betont wird, spricht sich die Lufthansa bewusst gegen den Einsatz solcher Clips aus.
Schließlich will nicht jeder Fluggast darauf vertrauen, dass die Surfer aus dem Clip von Air New Zealand ebenso gut erklären können wie man seine Schwimmweste im Ernstfall richtig benutzt wie eine Stewardess an Bord des Flugzeuges.
Fakt ist, dass die Kosten der Clips wohl nicht durch das Sicherheitsbudget der Airlines abgedeckt werden können, sondern vielmehr als Werbekosten verbucht werden müssen.