Gemessen an Besucherzahlen Gemessen an Besucherzahlen: Das sind die beliebtesten Städte der Welt

London - Die Anziehungskraft von Städten ist ungebrochen. Seit 2008 leben weltweit mehr Menschen in Städten als in ländlichen Regionen. Doch welche Metropolen gehören zu den beliebtesten der Welt? Welche ziehen besonders viele Touristen an?
Diesen Fragen ist das britische Marktforschungsinstitut Euromonitor in einer neuen Analyse nachgegangen. Die Studie umfasst mehr als 600 Städte weltweit. Ihre Beliebtheit wurde anhand der „internationalen Ankünfte“ im Jahr 2017 gemessen. Es wurde also untersucht, wie viele Menschen aus anderen Ländern in die jeweilige Stadt reisten.
Asiatische Städte liegen im Trend
Die Besucher mussten sich mindestens 24 Stunden – aber höchstens zwölf Monate – in der jeweiligen Stadt aufhalten. Dabei war es unerheblich, ob sie als Touristen oder Geschäftsreisende in der Stadt waren. Inländische Besucher wurden nicht gezählt. Auf diese Weise wurden die hundert beliebtesten Städte der Welt ermittelt.
Das sind die Top Ten:
Zu den Gewinnern des Rankings gehören asiatische Städte: Allein sechs Metropolen aus der Region landen in den Top Ten. Hongkong führt die Rangliste mit 27,9 Millionen Besuchern in 2017 an, gefolgt von der thailändischen Hauptstadt Bangkok, die 2017 rund 22,5 Millionen Besucher verzeichnete. Singapur schafft es mit 17,6 Millionen Besuchern auf Rang vier, gefolgt von der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau (17, 3 Millionen Ankünfte). Die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur landet auf Platz neun (12,8 Millionen Ankünfte) und das chinesische Shenzhen (12 Millionen Ankünfte) auf dem zehnten Platz.
Barcelona und Amsterdam leiden an Überfüllung
Doch warum sind die asiatischen Metropolen so beliebt? Studienautor Wouter Geerts führt dies auch auf die Reiselust der Chinesen zurück, die allein 50 Prozent der Besucher in Hongkong ausmachten. Europa schafft es dagegen nur mit zwei Metropolen in die Top Ten: London auf Platz 3 mit 19,8 Millionen Besuchern und Paris auf Platz 6 mit 15,8 Millionen Besuchern.
Ursache hierfür sei auch ein Paradigmenwechsel europäischer Regierungen und Tourismusverbände: Sie wollten nicht mehr unbedingt nur die Masse anziehen, schreibt Studienautor Wouter Geerts. Vielmehr gehe es ihnen nun um „den Mehrwert des Tourismus für die lokale Wirtschaft.“ Einige europäische Städte wie Barcelona und Amsterdam sind dennoch nach wie vor von Überfüllung geplagt.
Deutsche Städte sind weit abgeschlagen
Deutsche Städte sind in dem Ranking weit abgeschlagen. Erst auf Platz 36 taucht mit Berlin (5,6 Millionen Besucher) die erste deutsche Stadt auf. München liegt auf Rang 56 (3,8 Millionen Besucher) und Frankfurt auf Platz 83 (2,5 Millionen Besucher).
Der amerikanische Kontinent kann – abgesehen von New York auf Platz acht mit 13,1 Millionen Besuchern– keine weitere Stadt unter den zwanzig Besten unterbringen. Erst auf Rang 22 landet mit Miami (8 Millionen Ankünfte) wieder eine amerikanische Stadt. Die bestplatzierte mittelamerikanische Stadt ist das mexikanische Cancún (Rang 35 mit 6 Millionen Besuchern), die bestplatzierte südamerikanische Stadt die argentinische Hauptstadt Buenos Aires (Rang 89 mit 2,4 Millionen Besuchern).
Naher Osten und Afrika sind die Verlierer des Rankings
Die größten Verlierer des Rankings sind der Studie zufolge der Nahe Osten und Afrika. Städte wie Sousse in Tunesien oder Sharm el Sheikh in Ägypten seien in den vergangenen Jahren aus dem Ranking herausgefallen, hauptsächlich aufgrund von Terroranschlägen. (rer)