Autobahn-Stauprognose Ferienende trifft auf Feiertag: Hochbetrieb und Staugefahr
Der Mittwoch vor Fronleichnam zählt zu den staureichsten Tagen. Mit Ferienrückkehrern, Feiertagsausflüglern und Baustellen wird es ab Mittwoch auf diesen Strecken voll und langsam, bis zum Stillstand.

Berlin/München - Rappelvolle Spuren, Stop-and-Go und Stillstand werden auf manchen Autobahnen am kommenden Wochenende (20. bis 22. Juni) keinen Seltenheitswert haben. So lassen sich die Prognosen von Auto Club Europa (ACE) und ADAC zusammenfassen.
Denn zwei große Verkehrsströme treffen rund ums Wochenende zusammen. Zum einen enden die Pfingstferien in Bayern und Baden-Württemberg. Das dürfte vor allem am Samstag im Süden der Republik für Staus auf den Routen in nördlicher Richtung sorgen.
Fronleichnam am Donnerstag ist ein Feiertag - aber nicht überall
Zum anderen ist Fronleichnam am Donnerstag (19. Juni) in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie in Teilen Sachsens und Thüringens ein gesetzlicher Feiertag. Das bietet vielen mit Freitag als Brückentag eine gute Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende.
Das sorgt mancherorts schon am Mittwoch (18. Juni) für Hochbetrieb auf den Straßen. So zählte 2024 der Mittwoch vor Fronleichnam zu den zehn staureichsten Tagen des Jahres, notiert der ADAC.
Länger dauern dürfte es auch immer nach Unfällen, bei Teilstücksperrungen (etwa auf bestimmten Abschnitten der A 1, A 2 und A 8) und im Bereich der aktuell rund 1200 Autobahnbaustellen. Zu aktuellen Störungen hält der ADAC online Infos parat.
Generell steigt zudem die Staugefahr an den kommenden Wochenenden immer weiter an, denn in einigen europäischen Ländern sind bereits Sommerferien. Vermehrt dürften sich auch Reisende auf den Weg machen, die gerade nicht an solche Termine gebunden sind, so der Münchner Club weiter.
Die Tage im Überblick:
- Mittwoch: Auch dieses Jahr dürfte laut ADAC der Mittwoch der staureichste Tag des langen Wochenendes werden. Speziell am Nachmittag dürften viele aufbrechen.
- Donnerstag: Am Vormittag ist ebenfalls damit zu rechnen, dass sich aus den Bundesländern mit Feiertag am Vormittag noch Reisende auf den Weg machen. Ansonsten ist in den betroffenen Bundesländern wie sonst sonntags mit dem üblichen Ausflugsverkehr zu rechnen. Auch muss man sich auf Einkaufs- und Städtetourismus zwischen Bundesländern mit und ohne Feiertag einstellen - etwa grenznah zwischen NRW (Feiertag) und Niedersachsen (Arbeitstag). Das sorgt zuweilen für volle Innenstädte.
- Freitag: In Bundesländern mit Feiertag am Vortag könnte der Verkehr aufgrund genommener Brückentage ruhiger verlaufen. Ab Mittag gibt es den üblichen Feierabend- und Wochenendpendelverkehr - aber die Verkehrsdichte bleibt laut ACE aber „vergleichsweise maßvoll“. Auch der ADAC schätzt, dass es „ruhiger als üblich wird“.
- Samstag: Ab Vormittagsstunden ist zunächst ein „moderates Reiseverkehrsaufkommen“ in Richtung der Alpen und weiter in den Süden zu erwarten. Das gilt laut ACE vor allem für die süddeutschen Autobahnen
- Sonntag: Ab Mittag fahren vor allem alle Kurzurlauber heim. Auch hier sind vor allem wieder die süddeutschen Autobahnen und die Strecken rund um die Ballungsgebiete besonders betroffen. Dazu gesellen sich speziell bei schönem Wetter ab Nachmittag auch viele Ausflügler, die auch das untergeordnete Straßennetz füllen. Es muss mit längeren Staus gerechnet werden, so der ACE.
Zusammengefasst rechnen ACE und ADAC rund um die Ballungsräume Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar, Stuttgart und München, auf den Strecken zu Nord- und Ostsee sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (in beiden Richtungen):
Wer weiter nach Österreich und in die Schweiz fährt, oder die Länder durchqueren möchte, muss ebenfalls mit hohem Verkehrsaufkommen und Staus rechnen. In Österreich ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag.
Besonders belastet sind den Angaben zufolge in beiden Richtungen die Fernpass-, Brenner-, Rheintal- und Tauernroute in Österreich sowie die der Gotthardautobahn in der Schweiz.
Weiterhin Tunnelarbeiten auf der Tauernautobahn
In Österreich ist zudem auch die Baustellensituation auf einigen wichtigen Urlaubsrouten angespannt. Länger dauern kann es daher weiterhin bis Ende Juni auf der Tauernautobahn aufgrund einer Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar.
Der ACE rechnet mit einer Fahrtzeitverlängerung von im Schnitt einer halben Stunde je Richtung. Echtzeitinformationen liefert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online. Es wurden auch wieder Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr bis vorerst 26. Juni erlassen. Nicht betroffen sind der Tauern- und der Katschbergtunnel.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre „massive Behinderungen“ auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. An Wochenenden und Feiertagen wird der Verkehr bis Ende September aber im Bereich der Baustelle generell zweispurig geleitet. Trotzdem sind Staus nicht auszuschließen, so der ADAC, der weitere Informationen dazu online bereitstellt.
Auch auf dem nicht mehr grundsätzlich gesperrten Reschenpass (B 180) ist weiterhin mit Behinderungen - auch tageszeitlichen Sperren - zu rechnen. Die Verkehrsführung erfolgt abschnittsweise ampelgesteuert jeweils auf nur einer Fahrspur.
Die Verkehrsclubs machen zudem auf weitere Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden und Feiertagen bis Anfang November. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.
Auch in der Schweiz füllen sich weiterhin die Reiserouten
Vor allem Transitstrecken wie die Gotthardroute füllen sich: Speziell vor den Portalen des Tunnels droht Staugefahr. Das gilt unter anderem wegen nach Deutschland Heimreisender besonders in nördlicher Richtung. In südlicher Richtung braucht man zuweilen aber aucn Geduld. Ab einer Wartezeit von einer Stunde nennt der ACE die Verbindung San Bernadino – Chur – Bellinzona (A 13) als Alternative. Doch auch diese wird den Angaben zufolge in solchen Fällen stärker befahren sein.
Grenzkontrollen können Wartezeiten mit sich bringen
Seit Anfang Mai wurden die Einreisekontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Allerdings soll der Pendel- und Reiseverkehr laut ADAC möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen seien stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge würden angehalten.
Dennoch kann es speziell an den Übergängen Suben (A 3), Walserberg (A 8) und Kiefersfelden (A 93) ist mit Wartezeiten zu rechnen.
Die aktuellen Reisezeiten in Echtzeit lassen sich für viele wichtige Transitkorridore des österreichischen Autobahnnetzes in nördlicher und südlicher Richtung auf der Internetseite der Asfinag ansehen.