Reporter decken auf DEHOGA-Hotelsterne: So dreist tricksen deutsche Hotels bei der Anzahl der Sterne

Hotelsterne zeigen die Ausstattung und Qualität eines Hotels an. Davon gehen Urlauber zumindest aus und nutzen die Angabe, um sich bei der Buchung zu orientieren. Aber wie Reporter des ZDF nun herausgefunden haben, werben offenbar viele Hotels mit Sternen, die sie gar nicht haben. Dafür überprüften die Reporter für die Sendungen ZDFzoom und Frontal 21 insgesamt 1000 Drei-, Vier- und Fünf-Sterne-Hotels in zehn Städten Deutschlands.
Das Ergebnis: 251 der 1000 Hotels waren gar nicht offiziell vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) klassifiziert. Im Klartext heißt das: Etwa jedes vierte Hotel warb mit Sternen, die es sich selbst verliehen hatte oder die längst abgelaufen waren. Das ist zwar rechtlich verboten, viele Urlauber können aber gar nicht erkennen, ob die Sterne echt sind oder falsch.
Doch warum tricksen so viele Unterkünfte bei den Hotelsternen? Je nach Bundesland und Größe des Hotels kostet die Einordnung bis zu 2000 Euro. Gültig bleibt sie allerdings nur begrenzt für drei Jahre. Experten kritisieren daher nach ZDF-Angaben das Kontrollsystem der DEHOGA. Die Überprüfung sei zu lasch und ungenau, oft würde stichprobenartig nur ein Bruchteil aller Zimmer angeschaut. Bei der Einrichtung gehe es oft nur um den Umfang, nicht um die Qualität der Ausstattung. Deshalb empfehlen Fachleute, sich vor dem Buchen besser an den Bewertungen von anderen Gästen zu orientieren als an den vermeintlich aussagekräftigen Sternen.
(kkl)