Buchungspanne Buchungspanne: Paar fliegt nach Grenada statt Granada

Das hatten sich Edward Gamson und sein Lebensgefährte anders vorgestellt: Aus ihrem lang ersehnten Traumurlaub wurde ein Urlaubs-Alptraum. Statt im südspanischen Granada landete das US-amerikanische Paar unfreiwillig auf der Karibik-Insel Grenada. Wie die britische Zeitung "The Independent" berichtet, war dem Duo der Fehler erst aufgefallen, als es nach dem Umsteigen in London auf dem Bordbildschirm sah, dass sein Flugzeug nach Westen fliegt - und nicht nach Süden.
Zunächst hätten sich die Flugbegleiter an Bord entschuldigt und versichert, das Paar werde nach der Landung unverzüglich nach Spanien gebracht. Daraus wurde nichts: Drei Tage saßen Gamson und sein Lebensgefährte in der Karibik fest - in Granada kamen sie nie an.
Von der Fluggesellschaft British Airways fordert Edward Gamson nun Schadenersatz. Die Airline habe den Fehler bei der Buchung gemacht - für den Zahnarzt ein Rätsel. Gegenüber dem "Independent" erklärte er: "Schon mein ganzes Leben interessiere ich mich für maurisch-islamische Kunst. Ich habe auch spanisch-jüdische Vorfahren und wollte daher schon immer die Alhambra-Festung in Granada besichtigen."
Dem Schaltermitarbeiter von British Airways habe er klipp und klar gesagt, er wolle nach Spanien fliegen. "Warum um alles in der Welt sollte ich nach Grenada in der Karibik wollen, wenn ich von Lissabon aus nach Amerika zurückfliege?" Auf den Tickets seien weder das Flughafen-Kürzel, noch Zielland oder Flugdauer vermerkt gewesen.
Umgerechnet rund 25.000 Euro will er als Wiedergutmachung nun von der Fluggesellschaft haben. Die wollte sich bislang nicht äußern. Ein US-Gericht muss den Fall nun klären.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum eine Britin ebenfalls in Grenada landete - und trotzdem noch in Granada ankam.
Edward Gamson ist übrigens nicht der Einzige, der in Grenada statt Granada landete. Die Britin Lamenda Kingdon stellte nach einer Krebs-Diagnose eine To-Do-Liste auf. Darauf: Einmal die Alhambra besichtigen. Wie Gamson stieg sie in Grenada aus dem Flugzeug - wegen eines Missverständnisses bei der telefonischen Flugbuchung. Wenigstens sie erreichte Granada trotzdem noch. Der Reiseanbieter erstattete ihr die ausgegebenen Flugmeilen zurück: So konnte Kingdon einen Tag nach Ankunft in der Karibik den nächsten Flieger nach Spanien nehmen.
Wie Edward Gamson und Lamenda Kingdon sind schon häufiger Passagiere nicht an ihrem Wunschort angekommen. Eine Frau aus Sachsen buchte ein Flugticket nach Bordeaux, obwohl sie nach Porto wollte. Ihr Fehler: Sie hatte den Zielort in ihrem sächsischen Dialekt ausgesprochen. "Bordeaux" verstand die Mitarbeiterin des Reiseunternehmens und buchte den Flug nach Frankreich. Das Ticket musste die Kundin trotzdem bezahlen, verfügte ein Gericht. Die Mitarbeiterin habe vor der verbindlichen Buchung die Flugroute zweimal in korrekter hochdeutscher Sprache genannt.
Auch eine andere französische Stadt freut sich ab und zu über unfreiwillige Gäste: Immer wieder besuchen Reisende einen Ort namens Rodez in Frankreich, obwohl sie eigentlich nach Rhodos in Griechenland wollten. Auch in den Orten Sydney im kalten Kanada und in Sidney im nördlichen US-Bundesstaat Montana gab es schon enttäuschte Gesichter. Kein Wunder, wenn man sich auf eine sonnige Australienreise gefreut hatte.
(kkl)

