Blauer Planet Blauer Planet: So faszinierend sind Flüsse und Seen von oben

Ohne Wasser kein Leben: Für uns Menschen spielt Wasser eine wichtige Rolle. Zunächst für jeden von uns persönlich. Ohne Wasser zu trinken, können wir nicht lange überleben. Wir benötigen Wasser zum Kochen, Duschen und Wäschewaschen. In der Landwirtschaft brauchen wir Wasser zur Erzeugung von Lebensmitteln und in der Industrie zur Herstellung verschiedenster Produkte.
Wasser hat die Entstehung von Lebewesen erst möglich gemacht. Es hat unseren Planeten Erde geformt, Landschaften geprägt und bestimmt Wetter- und Klimaphänomene. In vielen Schöpfungsmythen und Erzählungen der Menschheit spielt Wasser eine zentrale Rolle, wenn es um den Anfang und das Ende des Universums geht.
Siedlungen am Wasser
Seit jeher siedelte der Mensch bevorzugt am Wasser. Flüsse und Küsten dienten als Quelle für Trinkwasser, wurden zum Fischen genutzt und später zum Bewässern von Feldern. Am Wasser gründeten die Menschen Hafenstädte, da der Transport über den Wasserweg einfacher war als über Land. So gelangten viele Hafenstädte durch Handel zu Wohlstand. Die Standorte etlicher Metropolen sind also nicht zufällig gewählt, sondern beruhen auf ihrer günstigen Lage als natürliche Verkehrsknotenpunkte. London, New York und Shanghai zum Beispiel sind an Drehkreuzen der See- und Binnenschifffahrt zu Millionenstädten von internationaler Bedeutung gewachsen. Nicht ohne Grund sind die begehrtesten und teuersten Wohnlagen solche am oder mit Blick aufs Wasser.
Energieträger Wasser
Neben der Funktion als Verkehrsweg nimmt die Bedeutung von Wasser als Erneuerbare Energieform zu. Wasserkraftwerke nutzen Lage- und Bewegungsenergie aus, um Strom zu erzeugen. Dafür wird das Wasser zunächst gestaut. Bei geöffneter Schleuse wird die Kraft des herabfallenden Wassers auf eine Turbine oder ein Rad übertragen, das wiederum einen Generator antreibt, der schließlich Strom produziert. Schon vor dem Industriezeitalter nutzten Menschen die Wasserkraft, etwa für Mühlen und Schmieden. Ägypter und Chinesen setzten vor mehreren tausend Jahren Wasser ein, um Schöpfräder anzutreiben.
Urlaub am Wasser
Häufig ist unser Traum von Urlaub an Wasser geknüpft: Wir wollen im Meer schwimmen gehen oder in einem See baden. Wir lieben es, uns in die Wellen zu werfen oder beim Surfen und Segeln den Wind im Gesicht zu spüren. Beim Tauchen beobachten wir Fische und Korallenriffe unter Wasser oder wir lassen am Strand beim Blick aufs weite Meer unsere Seele baumeln und lauschen dem Wellenrauschen. Im Winter fahren wir in die Berge zum Skifahren, Rodeln und Schneemann-Bauen. Auch dieser Urlaub hängt von Wasser ab, eben von gefrorenem.
Zukunft Wasser
Die Weltbevölkerung wächst stetig. Derzeit leben rund 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Im Jahr 2025 werden es Prognosen zufolge gut acht Milliarden sein. Neben dem Bevölkerungswachstum trägt der zunehmende Wohlstand zu einem steigenden Wasserverbrauch bei. Bis 2050 könnte der globale Wasserbedarf laut UN um 55 Prozent zunehmen. Vor dem Hintergrund, dass bereits heute mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten leben und die Ressource Wasser in vielen Orten begrenzt ist, werden Fragen rund ums Wasser in Zukunft immer wichtiger. Versorgung, Verschwendung und Verschmutzung – dafür müssen neue Lösungen gefunden werden. (kkl)
Der Bildband „Wasser – Entdeckung des Blauen Planeten“ zeigt Ozeane, Flüsse und Seen anhand von Satellitenbildern (erschienen im Frederking & Thaler Verlag, 304 Seiten, ca. 150 Abbildungen, 59 Euro).


