Rankendes Rankendes: Kletterrosen wollen hoch hinaus

Lützow/Zweibrücken/ddp. - «Als Kletterrosen werden alle Rosen bezeichnet, die aufgrund ihresstarken Wuchses auch in die Höhe gezogen werden können“, berichtetRosenexperte Leif to Baben. Der Fachmann unterscheidet darüber hinauszwischen so genannten Ramblern, Climbern und öfter blühendenKletterrosen.
»Rambler haben elastische, ausgesprochen starkwüchsige Triebe. Sieblühen allerdings meist nur einmal im Jahr, dafür aber überreich undvier bis fünf Wochen ununterbrochen“, schwärmt Peter Ludy,zuständiger Gärtnermeister im Rosengarten Zweibrücken und Fachberaterim Verein Deutscher Rosenfreunde. «Die kleinen Blüten wachsen meistin dichten Büscheln, so dass kaum noch Blätter sichtbar sind. Direktnach dem Blütentraum bilden sich wunderschöne rote bis gelblicheHagebutten.“
Zur Verschönerung einer Giebelwand oder einer Scheune sind Ramblerideal – zum Beispiel die lang blühende rosa Sorte »Maria Liesa“ oder«Bobby James“ mit seiner herrlichen weißen Blüte mit einer gelbenMitte und einem wunderschönen Duft.
Viele Ramblersorten können – auf großen Flächen – als Bodendeckereingesetzt werden. Oder sie erklimmen einen wuchtigen alten Baum undhaken sich im Geäst fest. »Das wirkt vor allem an abgestorbenem Holzwunderschön. Beim Bewuchs lebender Bäume muss man aufpassen, dass dieRose dem Baum nicht zu viel Nahrung und Licht wegnimmt“, warnt Ludy.Hierfür eignet sich vor allem die Sorte «Paul’s Himalayan Musk“ mitihren zierlichen violettrosa Blüten.
Climber sind kletternde Mutationen von niedrigen Beet- oderEdelrosensorten. Sie werden etwa zwei bis drei Meter hoch. Alsduftende Zierde von Torbögen, Lauben, Spalieren und Pergolen bringensie einen Hauch von Romantik in den Garten. Auch die Climber blühenmeist nur einmal. Für Rosen-Anfänger empfiehlt Ludy die Sorten»Flammentanz“ mit ihren feurig roten Blüten oder «Direktor Benshop“mit seinem zarten weiß-gelben Gewand.
Neben Ramblern und Climbern gibt es auch mehrfach blühendeKletterrosen mit einer Wuchshöhe bis zu 3 Metern. Hier schlägtRosenexperte to Baben für jeden Farbgeschmack eine pflegeleichteSorte vor: In Gelb betört »Graham Thomas“, in Apricot «Leander“, inkräftigem Rosa »Rosarium Uetersen“ und in intensivem Rot «Sympathie“.
Alle Kletterrosen lieben einen sonnigen, offenen Standort. »Solleine Fassade durch Rosen verschönert werden, dann müssen die Pflanzenin einem Abstand von mindestens einem Meter zur Hauswand gepflanztwerden. Näher an der Wand hält die Dachtraufe allen Regen ab und diePflanze vertrocknet“, betont Ludy. «An der Hauswand werden die Triebemithilfe von Gittern, Holzlatten oder Edelstahlseilen entlanggezogen.
Diese Rankhilfen müssen mindestens fünf Zentimeter von der Wandentfernt sein.“ Dann kann genug Luft auch hinter den Pflanzenzirkulieren. Es entstehen keine Temperaturunterschiede, und feuchteBlätter können gut trocknen, so dass Pilzen – vor allem Mehltau – derNährboden entzogen wird. Zwischen mehreren Rosen sollte derPflanzabstand eineinhalb bis zwei Meter betragen.
Die ideale Erde ist tiefgründig gelockert und frei von Staunässeoder Bodenmüdigkeit, so die Empfehlung der Schlossgärtnerei Lützow.Die Pflanzen brauchen eine ausgewogene Ernährung, dürfen aber aufkeinen Fall zu viel Stickstoff erhalten.
Ein jährlicher Rückschnitt ist nicht erforderlich. Im Frühjahrwird totes Holz ausgeschnitten. Überalterte Triebe sollten alle paarJahre kurz über dem Boden entfernt werden, so dass junge,nachwachsende Triebe mehr Platz haben.
»Immer dann, wenn ein Trieb in eine Richtung wächst, wo er nichthin soll, muss er festgebunden werden. Wichtig ist, dass diesgeschieht, bevor der Trieb verholzt“, sagt Rosengärtner to Baben.Dabei sollten die Triebspitzen nie nach unten zeigen.
Purer Draht ist ungeeignet: Er scheuert leicht. Kokosschnüre,Jute, Kunstgewebe und vor allem mit Plastik ummantelter Draht sindideal. «Die Befestigungsstellen sollten regelmäßig kontrolliert undeventuell gelockert werden“, empfiehlt Fachberater Ludy. »DieHauptwachstumsbahnen liegen direkt unter der Oberfläche. Kletterrosenwachsen verhältnismäßig stark. Damit besteht die Gefahr, dass dieTriebe eingeschnürt werden.“
Duftende Inspirationen rund um Kletterrosen gibt es in Rosarien,Rosengärten und Spezialgärtnereien - und beim Verein DeutscherRosenfreunde (www.rosenfreunde.de).