1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Pudel machen es ihren Haltern leicht

Pudel machen es ihren Haltern leicht

Von Florian Oertel 18.02.2005, 15:39
Pudel eignen sich gut als Haustier für Stadtbewohner. (Foto: dpa)
Pudel eignen sich gut als Haustier für Stadtbewohner. (Foto: dpa) DPK

Halle/Saale/dpa. - Früher erfüllten Pudel eine Aufgabe, die ihnen viele heute nicht mehr zutrauen: Sie waren Jagdhunde. Mittlerweile zählen die «Lockenköpfe» zu den beliebtesten Begleithunden.

Pudel sind intelligent und anpassungsfähig und gelten als nahezu ideales Tier für Familien mit Kindern. Allerdings wollen sie gefordert werden, und ihr Fell braucht sorgfältige Pflege, damit es nicht verfilzt.

Zu ihrem Auftritt kamen Pudel einst bei der Entenjagd: Hatte der Jäger auf einem Teich eine Ente geschossen, fischte der Hund das tote Tier aus dem Wasser. Damit ihm das Schwimmen leichter fiel, wurden seine Hinterläufe geschoren - der Ursprung seiner bis heute mitunter extravaganten Frisuren. «Vom altdeutschen Wort "Pfudel" für Pfütze kommt auch der Name Pudel», sagt Monika Sehm vom Pudel-Zucht-Verband 82 in Halle/Saale.

Experten teilen Pudel der Größe nach in vier Gruppen ein: in Toy-, Zwerg-, Klein- und Großpudel. Die Schulterhöhen liegen zwischen 28 und 62 Zentimetern. «Er ist ein reiner Wohnungshund, höchstens einen Großpudel können sie eventuell im Zwinger halten», sagt Bertold Peterburs vom Verband der Pudelfreunde Deutschland (VDP) in Hamburg. Entsprechend eignen sich die Vierbeiner auch für Städter - sofern sie mit ihrem Tier täglich lange Spaziergänge unternehmen können.

Dabei sollte es gelegentlich ins Wasser springen dürfen, etwa in einen See im Park: «Die schwimmen sehr gern», sagt Monika Sehm. Auch bei Hundesport wie Agility haben sie ihren Spaß, wie Heidrun Holland vom Deutschen Pudel-Klub (DPK) mit Sitz in Leer erzählt. Das liegt nicht zuletzt an ihrer Intelligenz: «Über ein Hindernis zu springen, können sie einem Pudel in einer Stunde beibringen. Bis das ein Schäferhund kapiert, dauert es deutlich länger», sagt Peterburs.

Für Halter angenehm ist, dass sich die Intelligenz der Pudel nicht in Dickköpfigkeit äußert: «Sie kapieren Befehle schnell und setzen sie auch um», erklärt Peterburs. «Was er einmal gelernt hat, vergisst er nicht wieder», sagt Heidrun Holland. Zudem verstehen sich Pudel in aller Regel gut mit Kindern und sind anpassungsfähig. Deshalb müssen zum Beispiel Pudelhalter, die ein Baby erwarten, keine Angst haben, der Hund könne dieses nicht als neues Familienmitglied akzeptieren.

Stellen Pudel ansonsten keine besonderen Ansprüche, ist ihre Pflege etwas aufwendiger als bei manch anderem Hund. «Ausgefallene Haare bleiben im Fell hängen. Deshalb muss man es häufig kämmen und bürsten, sonst verfilzt es», sagt Peterburs. «Dafür hinterlässt er keine lästigen Haare auf Teppich oder Kleidung», erläutert Holland den Vorteil dieser Eigenart.

Hinzu kommt, dass Pudel regelmäßig geschoren werden müssen, weil ihre Haare nachwachsen. «Alle vier bis sechs Wochen müssen sie zum Scheren, das ist natürlich ein Kostenfaktor», sagt Monika Sehm. Und obwohl Halter, die ihren Pudel bei Wettbewerben vorstellen, Wert auf ganz bestimmte Haarkleider für den Vierbeiner legen, stellt Heidrun Holland klar: «Wie er letztendlich geschoren wird, ist dem Pudel vollkommen egal.»