Parfümtrends im Herbst und Winter Parfümtrends im Herbst und Winter: Ein Hauch von Orient

Recklinghausen/dpa. - Sinnlich, feminin und erotisch dürfen die Damen in diesem Herbst duften. Die fruchtig-frischen Parfüms desSommers machen schwereren und verführerischeren Düften Platz. Auchbei den Herren steht die exotische Note hoch im Kurs: Stattherb-frischer Komponenten gibt es orientalisch angehauchte Mixturenaus süßlichen Früchten und aromatischen Holznoten.
«Dabei ist es längst nicht mehr so, dass jeder nur einen Duftbenutzt», sagt Werner Hariegel vom Bundesverband der Parfümerien inRecklinghausen. Während im Büro ein klarer Duft bevorzugt wird,greifen viele nach dem Sport zu frischen Noten. «Und abends beimAusgehen darf es dann auch mal ganz emotional und blumig werden.»
«In diesem Herbst geht es bei den Damen sehr sinnlich, feminin undverführerisch zu», sagt Antje Brüne vom Verband der Vertriebsfirmenkosmetischer Erzeugnisse (VKE) in Wiesbaden. «In den Kopfnotendominieren Früchte wie Mandarine, Johannisbeere oder Litschi, in denHerznoten Blumen wie Jasmin, Iris oder Rose, und die Basisnotensetzen vor allem auf Vanille, aber auch Holz oder Moschus.»
Das Ganze stehe für «üppig opulenten Luxus», betont UrsulaHartlieb von der Nobilis Fragrances GmbH in Wiesbaden, die unteranderem den Duft «Celine Fever» vom Modelabel LVMH Moet HennessyLouis Vuitton in Paris vertritt. Mandarine und Blutorangen mischensich hier mit der sinnlichen Note von Frangipani-Blüten und Jasmin.
Ganz anders das Eau de Toilette «Matin Calin» von Comptoir SudPacifique: Aromen von karamellisierter Milch und kandiertem Zuckermit Vanille umgeben ihre Trägerin. Vanille spielt auch bei Chaneleine Rolle. Doch das Eau de Parfum «Chance» kombiniert diese Basismit weißem Moschus, Jasmin, Vetiver, Patchouli und Hyazinthe. Selbstdas Traditionshaus Creed will auf betörende Vanille nicht verzichten.Neben Tonkabohne, Ingwer, Lavendel und Rosmarin geben Zimt, Korianderund ein spezielles Sandelholz «Original Santal» eine exotische Note.
Der Duft allein entscheidet aber nicht über den Erfolg einer neuenKreation. Auch die Optik des Flakons spielt eine Rolle. So hatSchmuckdesignerin Jette Joop ihr erstes Parfüm «Jette» für Lancasterin einem violetten Herz geliefert. Ebenfalls lila funkelndpräsentiert sich der Duft «Alien» des Modedesigners Thierry Mugler.
Trotzdem sollten Parfümfläschchen nicht nur hübsch, sondern auchpraktisch sein. Das Duftunternehmen Azzaro bietet seine Herrendüfte«Azzaro pour homme», «Chrome» und «Visit» daher im «Travel trio» an:Die drei Sprays lassen sich leicht im Kulturbeutel verstauen.
Weniger handlich zeigt sich der Duft des Designers John Varvatos:In dem mit Leder ummantelten Flakon findet sich ein Parfüm, dasorientalische Holz- und Gewürznoten mit subtiler Süße verbindet.Damit liegt «John Varvatos» im Trend: «Aromatisch und holzig» seiendie Männerdüfte im Herbst, beobachtet Antje Brüne, «oft mit einemleichten Frischekick durch Früchte oder grüne Akkorde wie Salbei.»
Auf die Trennung in Herz, Kopf und Basis hat Jean Paul Gaultier indiesem Jahr verzichtet und damit ein neues Konzept entworfen: Ervereint die drei Noten Amber, Moschus und Vanille. Heraus kommt«Gaultier 2», ein Parfüm, das von Männern und Frauen gleichermaßenverwendet werden kann, weil es auf ihrer Haut unterschiedlich duftet.