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Nachhaltiger Kauf von Fisch Nachhaltiger Kauf von Fisch: Kabeljau ist nicht gleich Kabeljau

Von lea sibbel 05.10.2013, 15:34
Ein Fischhändler wiegt Kabeljau.
Ein Fischhändler wiegt Kabeljau. dpa Lizenz

Verbraucher müssen beim Fischkauf auf die Fangangaben achten. Denn ob sie den Kabeljau reinen Gewissens essen können, hängt zum Beispiel davon ab, aus welchem Fanggebiet er stammt und mit welcher Methode er ins Netz ging. „Es gibt Fische, wie den Aal oder den Dornhai, die gehören gar nicht auf den Teller“, sagt Iris Menn, Meeresbiologin bei Greenpeace. Der Aal wird von Naturschutzorganisationen als gefährdet eingestuft, der Dornhai in manchen Regionen sogar als „vom Aussterben bedroht“.

Beim Kabeljau hingegen gebe es eine Alternative für Käufer: Stammt er aus dem Nordostpazifik, könnten sie ihn ruhigen Gewissens essen - für Kabeljau aus anderen Beständen gilt das nicht. „Man muss schon genau hinschauen“, rät Menn. Die Angaben zu Fischart, Fanggebiet und -methode könnten Verbraucher mit dem Fischratgeber von Greenpeace abgleichen. Dort ist in Grün und Rot unterteilt, welcher Fisch auf dem Teller landen darf und welcher nicht. Karpfen zum Beispiel ist uneingeschränkt grün, Forelle und Hering haben einen roten Unterpunkt - bestimmte Fanggebiete werden ausgeschlossen.

Unbedenklich sind für Verbraucher außerdem der afrikanische Wels und die Dorade, wenn sie aus Griechenland, Kroatien, Spanien oder der Türkei stammen. Beim Thema Lachs empfiehlt der Fischratgeber zum Beispiel Lachs aus dem Nordostpazifik, wenn er mit Ringwaden, Schleppangeln oder Stellnetzen gefangen wurde. Makrele und Rotbarsch gehören zu den Arten, von denen der Greenpeace-Ratgeber grundsätzlich abrät, denn die Bestände dieser Fische sind erschöpft.

Ohne Hilfe durch Broschüren und Ratgeber gestaltet sich der Fischkauf für Verbraucher schwierig. Denn auch auf Siegel können sie sich nicht einfach verlassen: „Es gibt keine Siegel auf dem deutschen Markt, bei denen man sich sicher sein kann, dass man ein nachhaltiges Produkt kauft“, sagt Greenpeace-Expertin Menn.

Ratgeber zum Thema Fischkauf im Internet: www.greenpeace.de