Mietwohnungen Mietwohnungen: Erträge der Kaution werden angerechnet

Berlin/Schwerin/dpa. - Das BürgerlicheGesetzbuch (BGB) schreibt vor, dass die Summe angelegt werden muss. Wie das geschieht, können Mieter und Vermieter miteinanderaushandeln. Mehr als drei Prozent Zinsen sind dabei aber meist nicht drin, und nicht selten werden saftige Gebühren fällig. Mieter sind daher gut beraten, mit einem Produktvergleich möglichst viel aus der niedrig verzinsten Kaution herauszuholen.
Häufig richten Vermieter ein solches Sparbuch auf ihren Namen ein, erläutert Michael Sittig von Stiftung Warentest in Berlin. Das Guthaben muss in diesem Fall jedoch klar von ihrem sonstigen Vermögen getrennt sein. Nur dann wäre der Betrag im Fall einerVermieter-Insolvenz vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt.
Zumindest die Nummer des Sparbuchs oder des Kontos sollten Mieter daher kennen. Teilt ein Hauseigentümer diese nicht von sich aus mit, gilt es nachzuhaken, rät Jürgen Fischer, Geschäftsführer derVerbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin undVorsitzender des dortigen Mieterbundes. Ein speziellesMietkautionskonto vereinfacht die Sache. Im Unterschied zum Sparbuch läuft es auf den Namen des Mieters. «Er zahlt die Kaution ein und verpfändet das Konto anschließend seinem Vermieter», schildert Sittig die gängige Praxis.
Mieter behalten auf diese Weise den Überblick. Darüber hinauserzielen Mietkautionskonten in der Regel höhere Zinsen als normale Sparbücher. Für Mieter ist das ein wichtiger Gesichtspunkt: Denn «beim Auszug werden die Erträge der Kaution zugerechnet und stehen dem Mieter zu», erläutert Jürgen Fischer. Dennoch bieten viele Banken Mietkautionskonten nur auf Nachfrage an, und die Konditionen sind je nach Institut unterschiedlich: Die Banken bieten ganz unterschiedliche Produkte an, heißt es beim Bundesverband deutscher Banken in Berlin.
«Jedes Sparprodukt ist möglich: vom Sparbuch über Geldmarktsparenbis zu Zuwachssparen», sagt Eva Heymann von der Sparkasse Köln-Bonn,dem größten kommunal getragenen Institut bundesweit. Die Verzinsungbeträgt je nach Produkt zwischen 0,5 Prozent und annähernd 3,5Prozent. Kontoeröffnung und -führung sind für alte wie neue Kundenkostenlos.
Dagegen verlangt zum Beispiel die BMW Bank in München eineeinmalige Verwaltungsgebühr von 30 Euro für das online geführteSparkonto, das mit 3,0 Prozent verzinst wird. Die Postbank in Bonnbietet über ihre Tochtergesellschaft BHW ein Mietkautionskonto inForm eines Bausparvertrags an.
Und die in Nürnberg ansässige Umweltbank hat ein «Umweltsparbuch»im Programm. Dafür gibt es nach Angaben von Referent TobiasDennerlein 2,45 Prozent Zinsen plus Bonus. Als Mindestbetrag müssen500 Euro eingezahlt werden. Risikofreudige Mieter und Vermieterkönnen sich dagegen auch für Geldanlagen mit sehr hoher Rendite oderAktien entscheiden. Für Verluste stünden dann beide Seiten gerade,Gewinne verbuche dagegen allein der Mieter.