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Lifestyle Lifestyle: Auf dem Kopf geht es flexibel zu

Von Anke Rees 19.02.2003, 11:35
Asymetrische Ponys liegen absolut im Trend. (Foto: dpa)
Asymetrische Ponys liegen absolut im Trend. (Foto: dpa) ZV Friseurhandwerk

Hamburg/dpa. - Der Frühling kommt mit leichter und lässiger Mode im fröhlichen Stilmix - und mit ihm die passenden Frisuren: Fransige Kurzhaarschnitte, lässige Bobs und voluminöse Locken sind die Highlights in der Saison 2003. Sie wirken verspielt, sexy und extravagant. «Der Trend geht im Vergleich zum Vorjahr zu weichen, üppigen und glamourösen Frisuren», sagt Carola Wacker-Meister, Sprecherin der Wella AG in Darmstadt. «Mehr Volumen, mehr Farbe und auch mehr Länge sind jetzt angesagt.»

Das wichtigste Merkmal der neuen Frisuren ist das Styling: Für welchen Stil man sich auch entscheidet, jede Richtung lässt sich immer wieder in einen anderen Look verwandeln. «Der Zeitgeist provoziert einen neuen Umgang mit Mode. Ideale werden nicht mehr fraglos übernommen, der persönliche Stilmix ist entscheidend», sagt Dirk Kramprich, Sprecher des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks in Köln. Und Stefanie Moss, Leiterin der Akademie bei Mod's Hair in Düsseldorf bestätigt: «Es gibt keinen einzigen, eindeutigen Trend. Es geht um Individualität.»

Bei den Kurzhaarfrisuren dominieren in sich stark gestufte, sehr exakte Schnitte. Die unterschiedlichen Längen lassen das Haar lebendig wirken und bieten verschiedene Stylingmöglichkeiten. «Sie ermöglichen ebenso viele sportive wie leger-elegante Optiken», erklärt Dirk Kramprich. So werden zum Beispiel Kurzhaarschnitte nach Lust und Anlass mal mit hochgestellten und gezwirbelten Spitzen zum Edel-Punk frisiert, mal elegant anliegend geföhnt oder strubbelig vom Scheitelpunkt aus ins Gesicht gewuschelt. Wer die androgyne Wirkung dieses Schnitts betonen möchte, dem empfehlen zum Beispiel die Hairstylisten von Wella kühle Farbtöne wie Silberblond oder Nachtschwarz.

Der Schwerpunkt liegt in dieser Saison vor allem auf den mittellangen und langen Haaren. Bei der mittleren Länge ist ein fransiger Bob trendbestimmend, bei der überschulterlangen sehr große Stufen. «Volumen und Bewegung sind bei diesen Frisuren das große Thema. Das Haar wird entweder lässig getragen, wie in den achtziger Jahren glamourös gestylt oder romantisch-extravagant frisiert», erklärt Carola Wacker-Meister von Wella.

«Hier melden sich auch Lockenwickler und Toupierkamm zurück», bestätigt Jürgen Tröndle, Starfriseur der Essanelle Hair Group in Düsseldorf. Die Haare werden komplett auf großen Wicklern getrocknet, um großvolumige Wellen zu erzeugen. Oder das gesamte Haar wird mit viel Schaumfestiger beziehungsweise Stylingcreme durchgeknetet, am Oberkopf antoupiert und so wild in Szene gesetzt. Für die lässige Variante bleiben Oberkopf und Seitenpartien schmal, nur die Spitzen werden für lockeren Schwung mit der Rundbürste nach innen oder außen geföhnt.

Neu bei den Frisuren für mittleres und langes Haar ist die Asymmetrie des Ponys: Diese Partie reicht zwar wie im Vorjahr bis mindestens knapp über die Augenbrauen, hat aber in sich unterschiedliche Längen und wird dadurch betont. «Bei unseren Trendschnitten für den verführerisch-selbstbewussten Look ist das sogar ein Hauptthemen», sagt Barbara Preiss, Sprecherin von Vidal Sassoon in München. «Die Schnitte sind akkurat durchgestuft und haben allesamt ungewöhnliche Pony-Variationen.»

Farbe spielt im Frisuren-Jahr 2003 ebenfalls eine wichtige Rolle. Während bislang auf einzelne Effekte gesetzt wurde, sind die neuen Töne jetzt deutlich umfassender und gehören bei der neuen Frisurenmode einfach dazu. «Ohne Farbe geht in diesem Sommer nichts», sagt Stefanie Moss von Mod's Hair. «Bei uns wird im Twin-Service' gearbeitet, das heißt man spielt mit mehreren Tönen, um Leichtigkeit und Volumen des Schnitts zu betonen.»

Die Farben der Saison sind Blond, Braun- und Rottöne. «Sie sind sanft und warm, auf gar keinen Fall schrill», sagt Carola Wacker-Meister. Mattes Blond, das aussieht wie von der Sonne ausgeblichen, und schimmerndes Mahagoni sehen die Friseure durchweg als die Favoriten.

Auch bei den Männern dreht sich alles darum, dass die Frisuren lebendig wirken und man sie immer wieder neu variieren kann. Ob kurze oder lange Haare ist dabei nicht die entscheidende Frage. Mal werden die Herrenschnitte mit korrektem Seitenscheitel getragen, mal asymmetrisch mit Wachs ins Gesicht gezogen, dann wieder mit Gel wild hochstehend zerzaust - Hauptsache, die Stilveränderung ist mit ein paar einfachen Handgriffen perfekt.

Die voluminöse Lockenpracht ist wieder schwer angesagt. (Foto: dpa)
Die voluminöse Lockenpracht ist wieder schwer angesagt. (Foto: dpa)
Martina Acht für Wella