Langzeitschäden Kiffen in der Schwangerschaft: Cannabis schädigt Baby-Hirn enorm

Berlin - Cannabis macht nicht nur Schwangere „high“. Es wirkt auch auf das Gehirn des ungeborenen Kindes – und zwar absolut fatal. Der Berufsverband der Frauenärzte schlägt Alarm.
„Da das Gehirn des ungeborenen Babys sich von Tag zu Tag weiter entwickelt, wirkt Cannabis genau wie Alkohol nicht einfach nur als Droge, sondern als Gift“, warnt Dr. Christian Albring, Präsident des Verbandes und niedergelassener Frauenarzt in Hannover.
Werdende Mütter dürften nicht dem Irrtum erliegen, Joints für harmlos zu halten – egal, ob zur Entspannung, um Schmerzen zu dämpfen oder besser abschalten zu können.
Cannabis in der Schwangerschaft: THC geht direkt über aufs Kind
Das Problem: Der Rausch erzeugende Hauptwirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) wird durch den Mutterkuchen, die Plazenta, nur zum Teil zurückgehalten. So wird auch das Gehirn des Embryos in einem äußerst sensiblen Stadium der neurologischen Reife von der Substanz überflutet.
„Es gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass sich die Funktionsweise des kindlichen Gehirns dauerhaft verändert, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert hat", mahnt Albring.
Dieser Effekt zeige sich unabhängig von Nikotin und anderen Giftstoffen, die beim Marihuana-Rauchen zwangsläufig mit inhaliert werden. „Die Veränderungen des Gehirns ließen sich in einer großen Studie aus den Niederlanden sogar noch bei sechsjährigen Kindern im MRT feststellen“, erklärt der Arzt.
11 Prozent der 18- bis 34-jährigen Frauen konsumieren Gras
Warum die Gynäkologen jetzt so nachdrücklich auf die Gefahren für den Embryo durch Cannabis hinweisen?
Weil der Joint in seinen Gesundheitsgefahren von vielen Nutzern verharmlost wird und so weit verbreitet ist: 11 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 34 Jahren konsumieren laut Europäischer Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) im Laufe eines Jahres Cannabis.
Da fürchten die Ärzte, dass Schwangere häufig weiter Gras rauchen, „weil sie denken, dass das dem Baby nicht schadet“, sagt Albring. „Aber das ist falsch!“
Cannabis in der Schwangerschaft kann Kind lebenslang beeinträchtigen
Denn auch durch die Droge Cannabis könne ein Kind (wie durch Rauchen, Alkohol) im Mutterleib krank werden und lebenslang in seinem Verhalten und seinem Lernen verändert und beeinträchtigt werden.
Daher sollte es auch beim Kiffen ganz selbstverständlich sein, damit sofort aufzuhören, wenn man schwanger ist, oder – noch besser – schon bei Kinderwunsch.