Jubiläum Jubiläum: Hochzeit mit Silberschein
Düsseldorf/dpa. - Ein Grund zu feiern ist die Silberhochzeit auch, weil sie immer seltener wird. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden feierten 1994 noch 373 000 Paare dieses Jubiläum, im Jahr 2003 waren es lediglich 305 000. Zwar lag die durchschnittliche Ehedauer im Jahr 2004 bei fast 27 Jahren und somit höher als Anfang der 90er Jahre. Doch heiraten immer weniger Menschen. "Die Silberhochzeit wird zu einer Rarität", sagt Gertrud Teusen aus München, die ein Buch zu dem Thema geschrieben hat.
Das Silberpaar sollte sich überlegen, wie es den Tag gestalten will, damit es für beide stimmig ist, sagt Paffrath. Für manche sei es wichtig, das Ritual zu erneuern. Andere blickten lieber in die Zukunft.
Einige Bistümer bieten mehrtägige Silberhochzeitsseminare an. "Dabei stehen drei Fragen auf dem Programm: Was war, was ist, was kommt?", erklärt Eva-Maria Ritz, Leiterin der Ehe- und Familienberatungsstelle im Bistum Dresden-Meißen. Die Silberhochzeit sei eine Gelegenheit, innezuhalten und über die Beziehung nachzudenken, so Ritz. Im Alltag übersähen Paare oft die wichtigen Momente, in denen sie zusammengehalten haben, ergänzt Paffrath. "Der Blick zurück kann daher viel Optimismus für die Zukunft geben."
Seminar für Paare
Im Silberhochzeitsseminar skizzieren die Paare ihre Ehebiographie mit wichtigen gemeinsamen Erlebnissen. Sie stellen ihren Partner vor und reden mit den anderen Teilnehmern über Wünsche und Vorstellungen. "Ein wichtiges Thema sind die Veränderungen in der Familie", sagt Ritz. "Häufig sind die Kinder gerade aus dem Haus und die Eltern wieder zu zweit." Neben den Gesprächen in der Gruppe bleibe den Paaren aber auch viel Zeit für sich allein. Die Nachfrage nach den Seminaren sei groß, sagt Ritz. Teilnehmen könnten alle Paare, egal welcher Konfession.
Manche Silberpaare haben den Wunsch, ihre Hochzeit noch einmal nachzufeiern. Dazu gehört der Segen in der Kirche. Viele Pfarrer sind bereit, eine kleine Zeremonie in den Gottesdienst einzubauen. Möglich ist es, im gleichen Hotel zu feiern oder das Hochzeitsmenü noch einmal zu bestellen. Eine andere Idee sei, das Datum hervorzuheben, so Teusen. "Das Paar könnte die 80er Jahre als Motto vorgeben. Die Gäste sollen in Kleidung von damals kommen."
Kinder einbeziehen
Die Buchautorin findet es sinnvoll, die eigenen Kinder in die Vorbereitungen für eine Feier einzubinden. "Die Gestaltung ist unter Umständen zu viel für das Paar", sagt Teusen. Sie warnt jedoch vor einer Überraschungsfeier für die Eltern. "Vielleicht haben die gerade Probleme miteinander und fühlen sich gar nicht nach feiern."
Das Paar sollte sich vorab genau überlegen, wo es feiern möchte. "Angemietete Räume haben oft eine sterile Atmosphäre und sind zu klein oder zu groß für die Zahl der Gäste", sagt Teusen. Daher lohne es sich, länger nach einem passenden Raum zu suchen und ihn gegebenenfalls selbst zu dekorieren. "Oder ein paar Freunde übernehmen die Dekoration. Das ist ein tolles Geschenk."
Geschenke für ein Silberpaar sind nicht leicht zu finden. Nach 25 Jahren Ehe haben die Paare in der Regel, was sie brauchen. Manche Paare sparen für eine Reise und stellen ein Sparschwein auf. "Erkundigen sie sich vorher", rät Teusen. "Möglich ist auch eine Hochzeitszeitung. Da schaut man immer gern rein."
Abend koordinieren
Den Ablauf der Feier mit Reden und Beiträgen kann ebenfalls ein Freund koordinieren. "Der Spielplan sollte geplant, aber nicht erzwungen sein", so Teusen. "In unserer schnelllebigen Zeit brauchen wir solche Begegnungen, die über oberflächliche Events hinausgehen", sagt Paffrath.
Gertrud Teusen: Wir feiern
Silberhochzeit, Urania Verlag,
ISBN 3-332-01127-8,
11,90 Euro